Jetzt, wo die Festivalsaison sich pünktlich zum einsetzendes Herbstbeginn verabschiedet wird es Zeit für die traditionellen Clubkonzerte. Zeit um bewährte brasilianische Death Metal Kost mit ESCARNIUM genießen und gleichzeitig die neuen Emporkömmlinge ROTBORN zu begutachten.
Das Quartett gibt es seit einem guten Jahr und hat sich folglich in den schwierigen Zeiten der globalen Pandemie gegründet. Neben Frontmann Luis Felipe Salazar (DAWN OF SICKNESS, Ex-TRATOR BR), Gitarrist Vitor Caricati (OVERTHRASH; Ex-DAWN OF SICKNESS), Bassist Jeferson Tarzia (INTO THE END, OVERTHRASH, Ex-TRATOR BR) ergänzt Schlagzeuger Nestor Carrera (BLACK CASCADE; BLACKLAYER) die Band. Da Nestor sowohl bei ESCARNIUM als auch bei ROTBORN die Taktstöcke schwingt, ist er während der aktuellen Tour doppelt gefordert. Mit einer authentischen Live Performance beim anwesenden Publikum zu punkten ist gerade für neu formierte Bands in der heutigen Zeit das A&O. Gleichzeitig bietet es die Gelegenheit schlechthin, seine neuen Songs auf die Bühne zu bringen. ROTBORN hat hierfür in der kurzen Schaffensphase bereits die erste EP „Genocidal Resolution“ und die Debütrille „On the Perspective of an Imminent Downfall“ als fertige Produktion im Gepäck.
Und was soll man sagen, die Band hat ihre Chance eindrucksvoll genutzt. Beinharter Death Metal, welcher mit seiner Mischung sowohl aus den Vibes der alten Schule gespickt ist, als auch die nötige zeitgemäße Spirit mit sich bringt. Die Perspektive eines bevorstehenden Untergangs die hierbei ROTBORN eingenommen hat, gleicht einem Sammelbecken, was mit dem Willen purer Verwüstungs und Zerstörungswut gefüllt ist. Sucht man während der knappen halben Stunde Spielzeit nach irgendwelchen Schwachstellen wird man bitter enttäuscht sein. Auch optisch wird der düstere Blickwinkel auf ein apokalyptisches Endzeitszenario eindrucksvoll zementiert. Hier steuern Albumcover und die insgesamt acht Tracks unbeirrt Hand in Hand den Untergang entgegen. Diese Prämiere verfügt über Vocals, die präzise ein gutturales Feuerwerk abbrennen und dabei von fetter Schlagzeugarbeit, einer imponierenden Basslinie und Gitarrenarbeit bestens ergänzt wird.
Bei diesem brachialen ersten Feldzug fällt lediglich die recht kurze Spielzeit auf. Denn das was ROTBORN hier zusammen geschustert haben gehört mit Sicherheit zu den bisher stärksten Veröffentlichungen diesen Jahres. Da wäre sicherlich auf „On the Perspective of an Imminent Downfall“ noch Platz für ein oder zwei weitere Death Metal Granaten gewesen. So kann man freudig drauf hoffen, das in Zukunft neuer ROTBORN Todesstahl erklingen wird.