Einen dritten Streifzug durch die Welt des ambitionierten Gruselspaß legt die vier Todesschützen von HEADS FOR THE DEAD vor. Hier scheint sich mittlerweile ein Veröffentlichungszyklus von zwei Jahren abzuzeichnen, sieht man von der „Slash ’n‘ Roll“ EP aus dem letzten Jahr einmal ab. Das die Band mittlerweile großen Gefallen dran gefunden hat, sich erneut mit den diversen Facetten die der Horror anzubieten hat einzulassen. Inspiriert durch Klassiker aus der Feder von unter anderem Bram Stoker oder John Carpenter hat das mittlerweile Quartett glatte zehn Stories zusammengetragen und produziert. Dabei wurden für die zweite Gitarre Matt Moliti (Sentient Horror, Ex-Dark Empire) und Jon Rudin (Wombbath, Just Before Dawn) für die Stelle am Schlagzeug begeistert, wo er Ed Warby Part übernommen hat.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Veröffentlichungen „Serpent’s Curse“ (2018) und „Into the Red“ (2020) macht sich dieser Bandzuwachs mehr als positiv bemerkbar. Nicht nur die Produktion wirkt wesentlich energiegeladener, sondern der Ohrwurm meißelt sich gnadenlos durch die Lauschkanäle. Liebhaber der schwedischen Delikatessenküche inkl. Todesfolge werden permanent abgeholt und kommen voll und ganz auf ihre Kosten. „The Great Conjuration“ bietet eine straffe und eingängliche Struktur, die sich einerseits auf einem hohen Standard einpendelt, aber auch spielerisch einen ganze Menge an Abwechslung in Petto hat. Greift bei HEADS FOR THE DEAD die Abteilung Attacke zu den Waffen darf man sich auf ein aggressives Kettensägenmassaker einstellen. Das Songmaterial strahlt trotz seines mürrischen Grundtons eine sofortige Anziehungskraft aus, die dank des atmosphärischen Songwriting einen permanenten Schwall an melodiebehafteten Death Metal Vibes der alten Schule parat hält.
Sehr ausgewogen reihen sich die langsameren Abschnitte mit einer perfiden Note in das gut abgestimmt Konzept mit ein und runden die gute dreiviertel Stunde nah zu optimal ab. Durch das durchweg hohe Niveau auf „The Great Conjuration“ fällt die Auswahl eines Anspieltipps nicht einfach: „The Covenant“ oder den längsten Track „World Serpent Dominion“ sind hier wenn überhaupt zu empfehlen. „Bloody Hammer“ ist eine großartig umgesetzte Huldigung an den US-Pionier des Psychedelic Rock ‚Mr. Roky Erickson‘ (1947 – 2019) und der Rauswerfer „The Fog“ zeigt das gewisse Feingefühl für einen gleichnamigen Filmklassiker aus den 80’ern. Man darf jetzt besonders auf das vierte HEADS FOR THE DEAD Album in zwei Jahren gespannt sein !!!