Zum zweiten Mal prügeln sich AMPUTATE durch den grausamen Kadavergarten und ernten dabei die blutigen Früchte menschlicher Überbleibsel. Wie der Bandname bereits vermuten lässt, ist das Quartett wenig dran interessiert weder Leben noch an Heilungen betroffener Körperteile zu retten. Denn wie es sich für eine brutale Death Metal Band gehört, spritzt hier Literweise das Blut und sämtliche Organe inklusive Gliedmaßen werden auf sadistische Art und Weise von einander getrennt.
Dabei einen passenden Titel für den achtteiligen Soundtrack zu finden, den es bisher noch nicht gegeben hat, ist heutzutage gar nicht mehr so einfach. Die Wahl der schweizerisch / portugiesischen Brutalos fiel diesmal auf „Dawn of Annihilation“. Diese ‚Morgendämmerung der Vernichtung‘ feiert allerdings in der Vergangenheit bereits bei den ehemaligen DESECRATED REMAINS vor sieben Jahren ihre namentliche Premiere. Im letzten Jahr legten die Amis von FUNERAL CHANT ihr zweites Album mit genau selben Albumtitel vor. In dem Punkt weist die aktuelle Veröffentlichung von AMPUTATE also keine bahnbrechende Neuheit auf.
Optisch bietet die Veröffentlichung ein klassisches Endzeitszenario. Ein zentral platzierter Alptraum, welches anscheinend nur aus Tentakeln besteht, entzieht gnadenlos der gesamten Menschheit den roten Lebenssaft und hinterlässt dabei ein Schlachtfeld aus skelettierten Opfern. Ein Artwork, welches in seiner gruseligen Art in der letzten Zeit zu Hauf erschienen sind. Damit kann man heut zu Tage niemanden mehr wirklich schocken. Erscheint so ein Horrorbild in den 80’ern, hätte mit Sicherheit als Reaktion in der breiten Bevölkerung die Empörung da drüber hohe Wellen geschlagen und für kontroversen Gesprächsstoff gesorgt.
Inhaltlich liefert AMPUTATE genau das was man im Brutal Death Metal erwartet. Lässt man die abgespuhlen rund vierunddreißig Minuten Revue passieren, zeichnet sich ein doch einheitliches Strickmuster ab.Hier eine Handvoll Breakdowns, dort ein intensives Riffgewitter gepaart mit schroffen Vocals. Es klingt zwar beständig, aber es fehlt der Mut etwas durch die Gehörgänge zu jagen, was auch nach AMPUTATE selbst klingt. Sicher greift das Konzept, im sicheren Heimathafen vor Anker zu bleiben, doch auch nach dem zweiten und dritten Durchlauf entsteht jetzt nicht der Wunsch die Neuerscheinung langfristig durch die eigene Anlagen rotieren zu lassen.