Crime-Serien gibt es mittlerweile ja faktisch wie Sand am Meer. Langlebige, kurzlebige, Miniserien… Etwaige Formate schießen wie sprichwörtliche Pilze aus dem Boden, und doch gibt es auch da immer wieder welche, die aufgrund ihrer Prämisse das Interesse wecken. So auch bei der internationalen Co-Produktion „The Tourist – Duell im Outback“, welche mit ihren sechs knapp einstündigen Folgen seit kurzem erhältlich ist. Gedreht wurden jeweils drei Folgen vom britischen Regisseur Chris Sweeney und drei Folgen vom australischen Regisseur David Nettheim, der schon ausführliche Erfahrung in etwaigen Serienformaten vorweisen kann. Gedreht wurde auch stilecht im australischen Outback, wie der Titel schon vermuten lässt. Dort beginnt auch die Handlung. Ein Mann fährt gutgelaunt in seinem Kleinwagen durch die staubige Ödnis, plötzlich taucht ein LKW auf und jagt ihn bis zu einem verheerenden Unfall. Der Mann wacht in der Klinik auf und kann sich an nichts erinnern, nicht einmal wer er ist. Nun macht sich der Fremde auf seine Identität zu finden, ebenso wie Polizistin Helen Chambers, doch jemand ist dem Mann auf den Fersen, und scheint nichts Gutes im Sinn zu haben…
Was also beginnt wie Steven Spielbergs „Duell“ aus den 70ern, wandelt sich schnell in eine Art Thriller mit Versatzstücken aus diversen Filmen/Serien in denen es ebenso um Gedächtnisverlust des Protagonisten geht. Das soll jetzt aber nicht abschrecken, denn in meinen Augen ist „The Tourist – Duell im Outback“ als Miniserie wirklich als gelungen zu bezeichnen. Das ein oder andere Logiklock mal außen vorgelassen, und vielleicht hätte man eine Folge kürzen können um das Ganze etwas straffer zu gestalten. Darstellerisch und atmosphärisch ist die Serie trotz allem, dazu tragen Leute wie Jamie Dornan und vor allem Danielle Macdonald bei. Was „The Tourist“ zudem etwas vom Einheitsbrei abhebt sind die skurrilen Figuren, und der schwarze Humor der immer wieder aufblitzt, und ordentlich auflockert. Freunde kurzer und knackiger Serienkost können also gerne mal einen Blick riskieren, und obwohl die Serie mit ihrem Ende für sich alleinstehen könnte, wurde auch schon eine zweite Staffel angekündigt.