Die LARRIKINS aus der Nähe von Rostock gibt es schon ziemlich lange, das Quartett macht seit 2001 deutschsprachige Musik und dabei war Punkrock das bevorzugte Metier. Jetzt zieht das Quartett quasi zum 20sten Bühnen-Jubiläum erstmals Bilanz in Form von „Reminiszenz“, einer Sammlung von zehn Liedern aus den Anfangs-Tagen, die für die LARRIKINS aber immer noch bedeutend sind. Die spielten diese Lieder jedoch aktuell neu ein, so dass sie frisch und modern klingen im Sound bzw. dem heutigen Stand der Technik entsprechen.
Die ersten beiden Platten „Kommt Zeit, Kommt`s Hart“ (2008) und „Krisenkirmes“ (2011) waren ja noch Eigenproduktionen, von denen aber noch viele Songs immer wieder auf den Konzerten der Punk Rocker auftauchen. Doch wie das oft so ist bei Künstlern, die kritische Texte im Repertoire haben, könnten ältere Songs aktuell immer noch up to date sein…ich denke da nur an Hannes Wader und sein „Es Ist An der Zeit“, eine bitterböse Anklage an jeden Kriegstreiber auf diesem Planeten! Doch es befinden sich nicht nur sozialkritische Lieder auf „Reminiszenz“ so wie „Glückskind“, „Arme Wichte“ oder „Hört Zu“, denn mit „Kornblumenblau“ (siehe Video) befindet sich auch ein witziges Sauflied und Pendant zu den vielen Alkohol-Songs der Toten Hosen auf dem Album. Aber die nachdenklichen, kritischen oder politischen Texte überwiegen, wie z.B. „Sehnsucht Nach Liebe“ oder „Unser Leben“ die Hoffnungslosigkeit vieler Menschen in diesem Land hinterfragen, die durch`s sogenannte soziale Netz fallen. Das alles wird in eingängigen, schnelleren punk-rockigen Melodien eingwickelt, wobei es beim Rausschmeißer „Die Abrechnung“ auch mal einen Tick ruhiger wird. Vielleicht wird es ja mal einen zweiten Teil geben, denn die hierzulande noch unterbewerteten LARRIKINS konnten und können immer noch was!
