Bei dem Septett MANDRAGORA THURINGUA handelt es sich um eine Folk-bzw. Mittelalter Metal Band aus dem Norden von Thüringen, die als Coverband angefangen seit 2008 ihr Unwesen treibt. Die Gruppe verbindet Elemente aus dem Black Metal, Deutsch Rock, Epic-und Speed Metal mit Folk-und Mittelalterlichen Elementen. Das klingt dann mitunter deutlich härter als beispielsweise In Extremo, Saltatio Mortis und Konsorten, doch nicht weniger interessant oder einnehmend.
Nun kommt nach einer EP sowie „Der Vagabund“ (2019) das zweite Langeisen und der nach dem Intro „Frühling“ zu hörende Einsteiger „Ausbruch“ legt gleich mit Double Bass und düsterem Hexen-Growl-Gesang, oder soll ich sagen Gekreische, bei dem ich den Text kaum verstehen kann, mächtig los! Doch dieses Gebrüll ist nicht der bevorzugte Stil, denn fortan geht es vermehrt mit Klar-Gesang weiter, ohne viel vom Tempo herauszunehmen. Und trotzdem finden mittelalterliche Instrumente wie Flöten, Dudelsack und Akkordeon ihren Platz zwischen den harten Gitarren. Die Melodien sind eingängig und passen echt klasse zum Genre der sieben Musiker! Zwischendurch wird es selbstredend auch mal ruhiger, wie etwa beim choralen und bombastischen „Waldgeflüster“. Aber die derben Klänge überwiegen wie etwa beim Titelsong, bei dem wieder dieser krächzende, kaum zu verstehende Gesang einen großen Teil einnimmt! Apropos: Die Texte erzählen meist alte Geschichten von Schlachten, Abenteuern oder Feiern, also nichts Außergewöhnliches oder gar Politisches.
Nun, diese Gruppe hat offenbar ihre stilistische Nische im übervollen, deutschsprachigen Folk Metal-Becken gefunden und gehen einen recht gelungenen Kompromiss zwischen Mainstream und Underground ein. Müssen sich jetzt nur noch genug Fans finden, die genauso ticken! Allerdings sehe ich noch deutlichen Steigerungsbedarf in Sachen Gesang und Produktion. Aber der Grundstock stimmt!