DOOMOCRACY kommen aus Griechenland, gründeten sich 2011, haben bisher zwei Platten veröffentlicht und spielen… ja genau, was wohl?? Doom steht natürlich auf dem Speisenplan, doch so einfach machen es uns die fünf Musiker auf dem dritten Werk „Unorthodox“ nicht. Denn wie beim Band-Namen auch ist der Titel gleichermaßen Programm…
Nach dem kurzen, instrumentalen Intro „Aeons Of Winter“ geht es mit „Eternally Lost“ mit Flöten und griechischen, folkloristisch anmutendem Gesangs-Stil inmitten den doomigen Gitarren-Wänden für meine Ohren schon recht ungewohnt zu Werke. Auch bei „Death: A State Of Mind“ werden griechische Bouzoukis ins Soundgefüge integriert, was mich etwas an die Band TRI STATE CORNER erinnert. Ungewöhnlich auch das Ende einiger Songs, die sehr langsam ausgeblendet werden. Mit sakralen Chorgesängen wird dann etwa „Prelude To The Apocalypse“ eingeleitet, wobei dieser Song auch rifflastig daherkommt, sich enorm steigert und eine gruselige Stimmung aufweist, die durch kurze Growl-Einlagen noch verstärkt wird. Die Musik steht eigentlich völlig im Gegensatz zu dieser angenehmen Sing-Stimme von Sänger MICHAEL STAVRAKAKIS. Auch im weiteren Verlauf wird es nicht langweilig, denn „The Hideen Gospel“ ist eine gesprochene Überleitung zu „The Spiritualist“, das zunächst schleppend beginnt, sich dann aber durch progressive Breaks auszeichnet. Und immer dann, wenn ich mich auf eine Melodie „eingegroovt“ habe, ändert sich der jeweilige Song plötzlich im Aufbau, Stimmung oder Rhythmus, ein Umstand der für fast alle Lieder gilt. Vor Überraschungen ist der Hörer also nicht gefeit, was die Aufmerksamkeit allerdings enorm hoch hält. Das einzige Manko ist, dass einige der Songs nicht zu Ende gedacht sind und einfach langsam ausgeblendet werden, so wie ich es eben schon andeutete, da scheinen die Ideen einfach mal auszugehen. Vielleicht ist das aber auch pure Absicht? Insgesamt gefällt mir diese Platte aber richtig gut, grade weil sie mit üblichen Doom-Hörgewohnheiten bricht und es ganz locker schafft, mich bei der Stange zu halten! Moderne trifft auf Tradition, so könnte ich diese feine Scheibe treffend beschreiben.
