Dass abgrundtiefe Verzweiflung und dämonische Finsternis nicht automatisch aus den sonnenlosen, dunklen Nordländern kommen müssen, beweisen die Valencianer NOCTEM eindrucksvoll. Und so erstaunlicher ist es, was die Hafenstadt Bewohner an der Südostküste Spaniens trotz der milden Temperaturen an gottlosen Blasphemien auf die Menschheit loslassen. Zudem zeigt sich, dass harte, kontinuierliche Arbeit immer belohnt wird. Denn mit ihrem neuen Album „Credo Certe Ne Cras“, soviel sei schon vorweggenommen, katapultieren sich NOCTEM endgültig in die Champions League europäischer Black Metal Bands und gehören nun definitiv in eine Reihe mit Bands wie WATAIN, DARK FUNERAL oder GORGOROTH und dürften sich demnächst auf dem gleichen Level wie DISSECTION, EMPEROR, oder MARDUK befinden. Denn was Sänger Beleth, Bassist Varu, Schlagzeuger Voor sowie die Gitarristen Moss und Tobal hier fabrizieren, ist schon ganz groß vertonte Black Metal Kunst. Musikalisch wechselt man sich zwischen irrwitzigen Geschwindigkeitsrasereien und majestätischem Riffing ab, was für abwechslungsreiche und spektakuläre Momente sorgt. Bass und Schlagzeug liefern auf den 10 Kompositionen einen diabolischen Rhythmusteppich ab und lassen die disharmonischen Riffs, die gerne als Stilmittel eingesetzt werden, noch schräger und gemeiner klingen. Über allem thront der Gesang von Beleth, mal aggressiv schreiend, dann wieder beschwörend satanisch. Hier stimmt einfach alles: Black Metal Ästhetik trifft auf musikalisches Können und die sinistre Atmosphäre, wie sie zum Beispiel bei „We Are Omega“ zum Tragen kommt, zeigt eindrucksvoll, wie gut schroffe Steilküsten zum Black Metal passen. Die druckvolle und fette Produktion tut ihr Übriges. Dafür kann es nur die verdiente Höchstpunktzahl geben.
NOCTEM – CREDO CERTE NE CRAS
Fazit
Black Metal aus der obersten Schublade! Kauf Befehl!