Die Reunion der einstigen Helden aus den 80ern AUTOGRAPH im Jahr 2011 und dem Wechsel an Gitarre und Mikro von Steve Plunkett zu Simon Daniels verlief ja nicht grade erfolgreich, zumindest in Europa. Ja, die Anfangs-Zeiten waren halt geiler, wer erinnert sich nicht an den Top-10-Hit „Turn Up The Radio“ 1985? Als im April diesen Jahres auch noch das letzte verbliebene Gründungsmitglied RANDY RAND (Bass/R.I.P.) verstarb, glaubten nicht viele an ein Weiterbestehen. Aber Randy legte Wert darauf, dass es auch ohne ihn mit der Band weitergehen soll. Denn die Gruppe mit Neu-Gitarrist JIMI BELL (HOUSE OF LORDS), der Steve Lynch ersetzte, hat es noch geschafft, vor dem überraschenden Ableben ihres Bassisten „Beyond“ aufzunehmen. Und der findet jetzt den Weg zu den Fans.
Und „Beyond“ gefällt mir tatsächlich viel besser als Vorgänger „Get Off Your Ass“ (2017), der etwas lieblos und ja, etwas belangloser in meinen Ohren klang. Die 12 neuen Songs atmen zumindest teilweise wieder den Spirit der frühen Tage und kommen mit Wucht aus den Lautsprechern geschossen. Und da sind plötzlich auch wieder die zündenden Melodien inzwischen den harten Riffs und schneidenden Solos, was echte Hymnen wie „Run For Your Life“, der Opener „This Ain`t The Place I Wanna Be“, „Take Me Higher“ oder „Flying High“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Auch die Stimme des Brasilianers Simon Daniels klingt sattelfester als zuvor. Das ist zwar insgesamt keine Rückkehr zum poppigen Party-Glam-Rock der 80er Jahre, doch finde ich wenigstens ein sehr guter Weg mit ehrlicher, melodischer Hardrock-Mucke! Jedenfalls wird sich RANDY RAND nicht im Grabe umdrehen müssen!