Auha, sehr lange keinen Japan-Metal mehr gehört, obwohl auch mir die Musik von Bands wie LOUDNESS, CRUSH 40 oder natürlich BABYMETAL (hier ist für mich Name Programm) bekannt sind. Mit RISINGFALL ändert sich das jetzt wieder, denn der Fünfer, der sich 2014 in Tokyo gründete, legt nach einigen EPs, einer Live-Scheibe(!) und Singles mit „Rise Or Fall“ ihr langes Debüt vor. Wobei lang bei der mickrigen Laufzeit auch ne Frage der Ansicht ist, denn es befinden sich Songs auf der Platte, die schon ein paar Tage auf dem Buckel haben und auf den vorher genannten Scheiben bereits vertreten waren.
„Kamikaze“ eröffnet nach einem kurzen, kriegerischen Intro mit Maschinengewehr-Salven den Reigen an Heavy Metal-Songs, die meistens knapp am Speed Metal vorbeischrammen. Wobei bei der Single „English Motor Biker“ deutlich bei den britischen Institutionen Saxon oder Judas Priest abgeschielt wird, das aber ziemlich gekonnt übrigens. Doch schon beim dritten Song „Dancing In The Fire“ geht mir der Gesang sowie das hektische Gefrickel mächtig auf den Senkel. Und wenn ich mir bei youtube so ein paar Live-Videos dieser Truppe anschaue, weiß ich auch ganz genau warum! Denn das ist schon teilweise grenzwertig, wobei ich nicht genau weiß, wie das die Japaner nach 2 Flaschen warmen Reisschnaps im Kopf sehen bzw. hören! „Rock Fantasy“ klingt dagegen schon fast geerdet, was aber an dieser nervigen Stimme nichts ändert. Bei der austauschbaren Ballade „Arise In The Ashes“ fällt dann der seltsame Akzent ebenfalls negativ ins Gewicht. Allein die Instrumental-Fraktion, speziell die Gitarren-Arbeit, ist aller Ehren wert. Allerdings wird das nichts daran ändern, dass RISINGFALL bei uns kaum ein Bein auf die Erde kriegen werden. Auch beim wenigstens netten Fantasy-Cover, Songs zwischen NWOBHM und Speed Metal sowie schwachem Gesang und maideneskem „Gockel-Gehabe“ wie etwa beim Titelstück ist da wenig, was diese Gruppe für uns Puristen interessant werden lässt.