FLAMES besitzen in ihrem Heimatland eine Art Legendenstatus, denn die Band gibt es seit 1984. Sie haben mit „Made In Hell“ (1985) und „Merciless Slaughter“ (1986) zwei hoch angesehene Scheiben in den 80ern veröffentlicht, die hierzulande aufgrund mangelnder Promotion und sehr starken Mitbewerbern jedoch kaum bekannt wurden. Auf diesen Scheiben spielte die Band noch rauen Speed Metal. Mit dem 1988er Output „Summon The Dead“ begann die Thrash Metal-Ära der Band, die bis heute anhält. Es folgten noch drei weitere Scheiben, die jedoch immer schwächer wurden, ehe man eine lange Pause einlegte. Das nun vorliegende Album „Resurgence“ ist die erste Platte seit dem 1996er Output „In Agony Rise“.
Das Album richtet sich völlig eindeutig an Fans des guten alten 80er Jahre Thrash Metal, wobei die Platte in einer zeitgemäßen Produktion gekleidet ist, die ordentlich Dampf macht und die Aggressivität sehr gut transportiert. Die beiden Gitarristen Chris „R.B. Lee“ Kirk und Tom Trampouras, der auch für den Gesang zuständig ist, hauen einige coole Riffs raus und auch die Soli trüben den Spaß an der Scheibe nicht. Man hört der Band bei aller Brutalität an, dass sie technisch versiert ist.
Die Songs sind meist sehr schnell gespielt, Songs wie „Crawl Beyond“, Rotten Life“ oder „Murder Taste“ montieren dem Hörer gekonnt ordentlich den Schädel ab. Die Songs werden jedoch meist nicht durchgekloppt sondern mit Breaks abwechslungsreicher gestaltet. Manchmal übertreiben es die Jungs mit dem technischen Anspruch aber auch wie in „The Crib“, das etwas zu viele Tempo- und Stimmungswechsel hat, so dass der Fluss im Song fehlt. Am Besten funktionieren FLAMES jedoch, wenn die Songs rifflastig aufgebaut sind wie bei „Mercy Denied“, das mit einem Killer-Solo punktet. Midtempo-Songs der Marke „Yourself Unknown“ funktionieren hingegen nicht so gut, da fehlt einfach die Spannung. Der genannte Song will mit seinem METALLICA-Anstrich zu „Load“- Zeiten oder der Bush-Ära von ANTHRAX nicht so recht zu dem übrigen Songmaterial passen. Die Songs im letzten Viertel des Albums sind nicht mehr so zwingend und etwas zu experimentell, sie haben nicht das Niveau der anderen Songs.
Vergleiche mit SODOM, DEATHROW oder auch EXUMER kommen beim Hören der Scheibe immer wieder auf. Der Bezug zum deutschen Thrash Metal ist sicherlich auch dadurch gegeben, dass die Band zwischen Athen und München hin- und herpendelt.