Schon das selbstbetitelte Debüt des Projekts ARC OF LIFE mit BILLY SHERWOOD am Bass sowie Sänger JON DAVISON vor fast 2 Jahren enttäuschte mich auf ganzer Linie (siehe Review). Das lag aber hauptsächlich daran, dass die Plattenfirma diese Band allen YES-Fans ans Herz legte, wobei die Qualität dieses Versprechen bei Weitem nicht halten konnte. Und auch bei diesem Zweitling werden die gleichen Fehler erneut gemacht, weshalb ich, noch einmal, allen Anhängern von YES der alten Tage deutlich machen möchte, dass hier nichts, aber auch gar nichts mit der britischen Prog-Institution zu Zeiten von „Owner Of A Lonely Heart“ oder früher zu tun hat. Denn der aktuelle YES-Bassist BILLY SHERWOOD mit seinem ebenfalls aktuellen Sänger JON DAVISON waren zu dieser Zeit noch nicht in der Band. Okay, das letzte YES-Album „The Quest“ (2021) war gar nicht so übel, doch gebe ich zu bedenken, dass hier beim Songwriting Keyboarder GEOFF DOWNES und vor allem Gitarrist STEVE HOWE die Fäden in den Händen hielten. ARC OF LIFE muss deshalb als Side-Projekt der beiden o.g. Musiker gesehen werden. Diesen (großen) Unterschied, soviel vorweg, ist dann auch auf dem 2. Album deutlich zu vernehmen, doch will ich aus vorgenannten Gründen jetzt Abstand vom Vergleich mit YES nehmen, wenn auch die Front-Stimme und der Bassist bei beiden Gruppierungen die gleichen sind.
Der Neun-Minüter „Real Time World“ eröffnet den Reigen mit 6 Liedern, wobei unmittelbar die Schwächen deutlich werden. Ein uninspirierter, gleichförmiger Gesang lässt mich nach dem Sinn dieses Unterfangens fragen. Es wird auch im weiteren Verlauf keine Spannung aufgebaut, obwohl (krampfhaft) versucht wird, progressive Stil-Elemente einzubauen. Eine grauenhafte Produktion mit dünnem Sound ohne Wumms macht diese Geschichte zudem zur Quälerei für die Zuhörer. Auch wenn ich Abstand zu YES nehmen muss, werden trotzdem durch die beiden aktuellen und hier beteiligten YES-Musiker gewisse Erwartungen geschürt, oder hat jemand eine andere Meinung? Und wenn dann lediglich große Langeweile herrscht, ist die Enttäuschung bei mir halt umso größer. Das ist für mich ehrlich gesagt Fan-Abzocke durch die Namen. Auch beim überbordenden, fast 18-minütigen „Arc Of Life“ als Abschluss kommt keine rechte Begeisterung auf, weil keine Melodien im Ohr bleiben. Logisch sind hier technisch gesehen allesamt Könner am Werk, doch fehlen mir die Emotionen, die es für eine geile Platte braucht, gerade im Prog-Rock-Sektor!