BLACK CROSS HOTEL ist auf dem Papier ein spannendes Projekt. Andrew Ragin (THE ATLAS MOTH) und Marcus Eliopulos (STABBING WESTWARD) stellten sich die Frage, was passieren würde wenn Mick Mars (MÖTLEY CRÜE) und John Carpenter (Regisseur von zahlreichen Kultfilmen wie „Halloween“, „Die Klapperschlange“ usw.) bei KILLING JOKE einsteigen würden?
So war die Basis für ein interessantes Projekt entstanden. Andere Musiker waren schnell gefunden. Am Bass sorgt Sanford Parker (CORRECTIONS HOUSE) für die tiefen Töne, als Sänger fand man Dee DeEmme (WHIPPED) und am Schlagzeug nimmt Mike Miczek (BROKEN HOPE) Platz. Andrew kümmert sich um die Keyboards und Marcus um die Gitarre.
Eine wirklich interessante Mischung an Musikern und eine coole Idee. Aber wie klingt das Ganze denn nun? Das man viel KILLING JOKE gehört hat lässt sich sofort erkennen, ich finde sogar den einen oder anderen MINISTRY Einschlag in manchen Songs. Die äußerst prägnanten Scores aus John Carpenter Filmen lassen sich meiner Meinung nach aber erst auf den zweiten Blick erkennen. Durch die Bank haben die acht Songs eine durchgehend düstere Atmosphäre und bewegen sich oftmals sehr treibend voran. Ein schönes Stilmittel was sich die Musiker tatsächlich aus vielen 80er Horror Filmen stibitzt haben. Viele dieser Streifen kommen sehr ruhig daher, ohne viele Schnitte und sorgen für wohliges Grausen.
Der Einsatz von Synthesizern ist zwar allgegenwärtig, die Sounds fügen sich aber in das Gesamtkonzept des Songs ein. Nie hatte ich das Gefühl dass die elektronischen Klänge den Metal Klängen übergeordnet sind. Und so positiv ich das alles hier beschreibe gibt es leider doch einen Haken, denn einen richtigen Hit such man vergeblich auf „Hex“. Damit meine ich weder einen radiotauglichen Track sonder eher ein Zugpferd, über das man das Album auch jemand anderes schmackhaft machen kann. Denn so bleiben die 8 Stücke zwar auf einem guten Level, der letzte Punch fehlt mir aber einfach. Daran ändert auch die MISFITS Cover Version von „We Are 138“ leider nichts.