R.A.M.B.O. – DEFY EXTINCTION

Artist

R.A.M.B.O.

Albumtitel

Defy Extinction

Genre

Hardcore

Zugegeben, sich als Band R.A.M.B.O. zu nennen ist nicht wirklich originell. Und auch wenn man über die Jahre hinweg die Bedeutung des Bandnamen variiert ändert das nichts an der Tatsache, dass R.A.M.B.O. einfach nur billig und plakativ klingt.
Ein wenig muss ich dann aber doch relativieren, handelt es sich hier um eine Band die von 1999 bis 2007 ihr Unwesen trieb. Mit der sehr strikten Message (vegan und straight edge) war man zwar auch kein Trendsetter mehr zu der damaligen Zeit, hielt aber für eine ganze Weile für diese Bewegung die Fahne sehr weit hoch.
In dieser Zeit wurden zwei Alben und ein paar Singles als Split Scheiben mit anderen Bands eingeprügelt, und Tourneen führten die Band durch die weite Welt. R.A.M.B.O. waren auch tatsächlich eine der ersten Hardcore/Punk Bands die in Indonesien und Kambodscha auftraten.

Soviel zur Vorgeschichte, die in meinen Augen nicht uninteressant ist. Im letzten Jahr mehrten sich die Gerüchte dass die Band wieder Bock auf neue Songs hat, und schon bald kam die Info dass „Defy Extinction“ noch im Jahr 2022 erscheinen wird. Das ist nun passiert, und wer sich den Werdegang der Band anschaut und einen Blick auf das Cover wirft, der wird sofort erkennen dass sich das Quartett aus Philadelphia gerne auch politisch äußerst. Und da gibt es ja nun mehr als genug Dinge die man ansprechen kann. Und da sich sehr viele Metal Bands nicht an politische Themen wagen, sind R.A.M.B.O. im Hardcore/Punk anzusiedeln.
Darauf kann man aber auch kommen wenn man sich die Anzahl der Tracks und die Laufzeit von „Defy Extinction“ anschaut. 17 Songs bei etwas mehr als 32 Minuten, da weiß man eigentlich was Phase ist. Opener ist der Song „River Of Birds“ der richtig gut einsteigt und einen abholt, nur um den Hörer dann mit dem Refrain völlig vor den Kopf zu stoßen. Denn der passt so überhaupt gar nicht zu dem Rest des Songs. Das geht ja gut los, denke ich so bei mir.
Die nächsten vier Lieder bieten dann eine tolle Übersicht über all die Facetten die man auf „Defy Extinction“ findet: Gaspedal durchgedrückt („Who Let The Sheepdogs Out?“), schneller Anfang und langsames, melodisches Outfaden („Authorities > Authority“), der-unter-einer-Minute-Song-mit-massiven-Gangshouts („The End Is Nye“) sowie das langsame, melancholische und mit elektronischen Klängen untermalte „Imperialist Pigs In Space“.
Es ist schon erstaunlich welche Bandbreite R.A.M.B.O. hier zur Schau stellen. Auch wenn nur zwei Songs die 2 Minuten und 30 Sekunden Grenze knacken gibt es doch massive Abwechslung hier zu hören. Nach dem eher enttäuschenden ersten Song hätte ich das so nicht erwartet.

Störend könnte man den Gesang von Frontmann Tony Pointless vielleicht empfinden, da dieser doch zwar sehr aggressiv aber nicht dominant daher kommt. Ich hatte mich aber recht zügig daran gewöhnt und komme damit gut klar. „Defy Extinction“ ist eine beeindruckende Hardcore Scheibe geworden, die wohl die wenigsten in dieser Art erwartet hätten. Auch wenn nicht jeder Song umgehend zündet so sind immer noch genug andere Stücke vorhanden die umgehend im Ohr hängen bleiben.
Hoffen wir mal dass R.A.M.B.O. sich nicht wieder 15 Jahre Zeit lassen bis zum nächsten Album.

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Infos

Release

04.11.2022

Laufzeit

32:12 Minuten

Label

Relapse Records/Membran

Fazit
Ein mehr als fulminantes Comeback in der Hardcore Szene! Reinhören!
12
von 15
Edelstahl
Not everyone likes Metal - Fuck them!!!