Wenn ich bedenke, dass die US-amerikanische Melodic Prog-Band Kansas, die jedes Kind allein vom Über-Hit „Dust In The Wind“ kennt, dieses Jahr schon ihr 50. Jahr der Gründung feiert, hat in diesem halben Jahrhundert erstaunlich wenig in Sachen Line-Up-Wechsel stattgefunden. Außerdem veröffentlichte das Sextett bis zuletzt immer hochwertige, neue Studioalben und ist auch live immer noch fleißig auf dem Erdball unterwegs. Da gibt es nicht viele Gruppen, die da noch mithalten, die meisten klammern sich nur an ihre alten Hits, wie KISS. Deshalb freuen sich viele, so wie ich, wenn die alten Hasen wie DEEP PURPLE, URIAH HEEP oder eben KANSAS noch so kreativ sind, wie das aktuell (noch) der Fall ist. Das letzte Studioalbum der Truppe aus, nun ja Kansas/USA, „The Absence of Presence“ stammt aus dem Jahr 2020 und war weltweit erfolgreich. Apropos DEEP PURPLE, auch deren Gitarrist STEVE MORSE gehörte mal in den 80ern für ein paar Jahre zum Line-Up, bevor er zu DP wechselte. Zum typischen KANSAS-Sound gehört seit jeher die Violine und es war ein Schock, als der langjährige Geiger BOBBY STEINHARDT letztes Jahr verstarb. Doch DAVID RAGSDALE, auch Gitarrist, vertritt ihn seitdem auf der Bühne. Ich muss noch erwähnen, dass 2014 ein wichtiger Wechsel am Gesangs-Posten stattfand, und zwar schmiss STEVE WALSH nach über 40 Jahren das Handtuch und wurde durch RONNIE PLATT ersetzt. Und ich finde, dass er seine Sache auch mehr als gut macht. Das sollte an (unnützem) Hintergrund-Wissen aber auch schon reichen, denn jetzt kommt zum 50. Band-Geburtstag eine 3 CD starke Best-Of heraus, die den Bogen von den Anfangstagen bis zur Aktualität spannt.
Doch „Another Fork In The Road-50 Years Of Kansas“ dreht dabei die zeitliche Reihenfolge um! Das heißt, dass sich auf der ersten Silberscheibe die neueren Songs befinden, während auf Scheiblette Nummer 3 die ältesten Stücke vorherrschen. So ganz konsequent wird das zwar nicht umgesetzt, doch sind viele der älteren Stücke in später erschienenen, neu aufgenommenen oder remasterten Versionen vertreten, wobei die Band das Jahr des Erscheinens jener Versionen als Platzierung gewählt hat. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht. Beispiel „Dust In The Wind“, im Original aus dem Jahr 1977 und vom Album „Point Of Know Return“, hier wurde jedoch die Version mit dem London Symphony Orchestra vom Album „Always Never The Same“ (1998) verwendet und dementsprechend fand der Song noch auf CD 1 Platz. Jetzt sollte aber alles klar sein, oder? Und so finden sich Live-Aufnahmen von frühen Liedern aber von späteren Konzerten oder wie angedeutet spezielle Versionen in der pickepacke vollen Setlist der drei CDs. Die habe ich euch hier gerne mit Album und Jahr angehängt um deutlich zu machen, dass es sich hierbei nicht um eine lieblos zusammengestellte Compilation handelt, sondern um eine kleine Werkschau!
Disc 1:
- Can I Tell You (new 2022 version)
- The Absence of Presence (The Absence of Presence, 2020)
- Throwing Mountains (The Absence of Presence, 2020)
- Crowded Isolation (The Prelude Implicit, 2016)
- Summer (The Prelude Implicit, 2016)
- The Voyage of Eight Eighteen (The Prelude Implicit, 2016)
- Icarus II (Somewhere to Elsewhere, 2000)
- The Coming Dawn (Thanatopsis) (Somewhere to Elsewhere, 2000)
- Distant Vision (Somewhere to Elsewhere, 2000)
- The Wall (Always Never the Same, 1998)
- Dust in the Wind (Always Never the Same, 1998)
- Desperate Times (Freaks of Nature, 1995)
- Under The Knife (Freaks of Nature, 1995)
Disc 2:
- House on Fire (In the Spirit of Things, 1988)
- Rainmaker (In the Spirit of Things, 1988)
- Silhouettes in Disguise (Power, 1986)
- Secret Service (Power, 1986)
- Three Pretenders (Power, 1986)
- End of the Age (Drastic Measures, 1983)
- Incident on a Bridge (Drastic Measures, 1983)
- Play the Game Tonight (Vinyl Confessions, 1982)
- Crossfire (Vinyl Confessions, 1982)
- Windows (Vinyl Confessions, 1982)
- Hold On (Audio-Visions, 1980)
- Loner (Audio-Visions, 1980)
- No One Together (Audio-Visions, 1980)
- On The Other Side (Monolith, 1979)
- How My Soul Cries Out For You (Monolith, 1979)
Disc 3:
- Carry On Wayward Son (Two for the Show, 1978)
- Portrait (He Knew) (Point of Know Return, 1977)
- Sparks of the Tempest (Point of Know Return, 1977)
- Miracles Out of Nowhere (Leftoverture, 1976)
- Magnum Opus (Leftoverture, 1976)
- Icarus – Borne On Wings of Steel (Masque, 1975)
- Child of Innocence (Mas que, 1975)
- Down The Road (Song for America, 1975)
- Song For America (Song for America, 1975)
- The Devil Game (Song for America, 1975)
- Death of Mother Nature Suite (Kansas, 1974)
- Belexes (Kansas, 1974)
- Journey From Mariabronn (Kansas, 1974)