Mit FÄUST zieht der nächste Solokünstler auf das riesige Schlachtfeld des melodisch geschwängerten Black Metal. Hinter diesem neusten Projekt steckt der Franzose Michael Hellström (ELVENSTORM, Ex-LONEWOLF, Ex-SACRAL NIGHT); welcher sich seit einiger Zeit mit seinen Soloplänen intensiver befasst hat. Als erstes Hörergebnis wird ein eisiger Tod aus dem Jenseits angekündigt. Mit dem entworfenen Artwork wird eigentlich sämtliche klischeebezogenen Elemente erfüllt, die einem zu der oft gewählten Diesseits und Jenseits Thematik in den Sinn kommen. In einer bläulich frostigen Aura wird ein geöffnetes Portal in rauer Natur durch zwei dämonische Zeitgeister bewacht. Einfach passend gewählt, wenn die Namensfindung des Debüt auf “ Death From Beyond“ fällt.
In diesem achtfachen Arrangement bekommt der äußerst melodisch behaftete Black Metal eine tragende Rolle zugewiesen. Dabei reicht die Songstruktur von höllisch schnellen Überholmanövern bis hin zu wütenden Moves, das zu keinem Zeitpunkt ein bewusst aufgesetzte Korsett der eingängigen Spielweise über Bord wirft. Diese eingeschlagene finstere Reise ist gespickt von einer epischen Tugend, die sich zwischen den Klippen der diabolischen Urgewalten standhaft behauptet. Auf dem Rücken eine mächtigen Streitrosses geht es direkten Weges einmal durch das mystische Chaos des geschmiedeten Höllenfeuers und direkt wieder zurück. Das dabei eine unverschämt melodische Gitarrenspielereien präsentiert wird, zeugt von der Leidenschaft die FÄUST aus der eigenen Vergangenheit mit sich bringt.
Was hier in etwas mehr als einer halben Stunde angeboten wird, verfügt über das besondere Potenzial was aufhorchen lässt. Auch wenn diese Art des stimmigen Black Metal das berühmte Rad nicht neu erfindet, so beinhaltet „Death From Beyond“ das gewisse Etwas, sich in dem forttreibenden Strom der Faszination wohlwollend zu versinken. Eine äußerst durchdachte und strukturierte Variante, die dank der guten Spielzeit stimmig wirkt. Hier wird man durch das Songwriting elegant durch die einzelnen Segmente der Gitarren- und Schlagzeugabteilung drauf vorbereitet mit jedem einzelnen Song mental abzuschließen und sich gleichzeitig auf das nachfolgende Höllenfeuerwerk zu freuen. Auch die sechsminuten Tracks „When Death Spawn Fire“ und der Rausschmeißer „Hellstorm“ wirken alles andere als überstrapaziert. Fast schon mit einer spielerischen Leichtigkeit, verfliegt die Zeit des begeisterten Zuhörens gefühlt mit einer höllischen Geschwindigkeit wie im Flug.. Ehe man sich versieht sind die fünfunddreißig Minuten vorbei. Mental gerade erst warm geworden, ist der faszinierende Spuk auch schon wieder vorbei. Eine teuflisch gute Materie, die einen nicht mehr loslässt, wenn das Portal seine Pforten geöffnet hat und das Jenseits ruft !
