So gut dieses Re-Release auf den ersten Blick auch aussieht (10 Bonus Songs, gleichbedeutend mit über 1 Stunde Extras!), so kommt die Ernüchterung ziemlich schnell um die Ecke. Sämtliche extra Tracks wurden bereits auf anderen Versionen von TYPE O NEGATIVE Veröffentlichungen rausgebracht. Sollte man diese Exemplare bereits im Regal stehen haben lohnt sich diese Neuanschaffung leider überhaupt nicht.
Es handelt sich um 4 Songs die live in Wacken 2007 aufgenommen wurden, sowie 6 weitere Live Nummern. Wer natürlich noch nicht über diese Songs verfügt, für den ist dies eine gute Gelegenheit hier ein wenig Material ins heimische Regal zu stellen.
Über TYPE O NEGATIVE Worte zu verlieren geht immer einher mit Superlativen. Die Band, vor allem aber natürlich Frontmann Peter Steele, spielte Champions League wenn es um Provokationen und Irritationen ging. Der Sound, eine Mischung aus Doom Metal und Gothic Rock, im späteren Verlauf mit ordentlicher BEATLES Schlagseite, setzte Maßstäbe, wurde oft kopiert und nie erreicht. Fernseh- oder Live Auftritte, Interviews…..nie wusste man so wirklich was da gleich auf einen zukommt. Das musikalische Können und genau diese Unberechenbarkeit waren es auch, die TYPE O NEGATIVE Mitte/Ende der 90er Jahre zu absoluten Stars der Metal Szene machte.
„Dead Again“ war das letzte offizielle Album, welches 2007 erschien. Ich kann mich durchaus daran erinnern, dass das Album damals nicht nur positiv aufgenommen wurde. Die Songs wabern zwischen ultra-langen Doom Nummern sowie kurzen und schnellen Metal Attacken, und daran hat sich natürlich bis heute nichts geändert. Eine gewisse Stagnation wurde den Musikern damals vorgeworfen, zwar auf einem hohen und unterhaltsamen Level, aber eine Weiterentwicklung des TYPE O NEGATIVE Sounds fand nicht statt. Und, wenn man ehrlich war, „Dead Again“ verfügte auf den ersten Blick eben nicht über Hits wie „My Grilfriends Grilfriend“, „I Don’t Wanna Be Me“ oder eben „Black Nummer 1“. Die Tiefe mancher Songs, und deren Durchschlagskraft, entfaltete sich erst über die Zeit, so dass „Dead Again“ bei mir erst über die Jahre gewachsen ist.
So bleibt diese erneute Veröffentlichung ein zweischneidiges Schwert. Ja, es gibt eine Menge Bonus Kram, aber dabei handelt es sich um nichts Neues.