VINNIE MOORE ist ja ein weltbekannter Gitarrist, der den Hardrock-Jüngern nicht erst seit 2003 als der Michael Schenker-Nachfolger bei UFO ein fester Begriff ist! Denn er veröffentlichte bisher schon zehn Solo-Alben, bisher alle im rein instrumentalen Fusion- bzw. Shred-Bereich! Das letzte Soloalbum „Soul Shifter“ erschien 2019, doch der 58-jährige US-Amerikaner spielt auch gerne mal bei anderen Musikern als Gast auf.
Jetzt kommt sein neustes Solo-Album, wobei er für die Hälfte der darauf befindlichen zwölf Stücke diesmal insgesamt vier Sänger gewinnen konnte. Die Vocal-Tracks setzte der Saiten-Virtuose dabei allesamt hintereinander an den Anfang der Platte, was dann bei der Vinyl-Ausgabe die A-Seite wäre und so absolut sinnig ist. Diese Sänger sind im Einzelnen ED TERRY (u.a. American Mafia), KEITH SLACK (Mother Road), MIKE DIMEO (Riot) und BRIAN STEPHENSON (Old James), also allesamt Könner am Mikro.
Wenn ich die gesungenen Songs wie „Vertical Horizon“, „Still Waters Run Deep“ oder das mit feinem Southern-Einschlag versehene „Hummingbird“ so höre, frage ich mich tatsächlich, warum Vinnie nicht schon früher auf die Idee gekommen ist, mal ein ganzes Album mit Sängern aufzunehmen? Denn die Songs verfügen über eine erstaunliche Qualität und decken mit Classic Hardrock, Metal, der Ballade „River Flow“ oder dem schon genannten Southern Rock-Song eine ordentliche Bandbreite ab. Natürlich passen sich die tollen Stimmen dieser Qualität auch nahtlos an. Leider entsteht für mich dann ab dem 7. Stück („Astro Man“) ein Bruch im Hörgenuss, denn VINNIE MOORE beschränkt sich bei der zweiten Hälfte wieder auf seine instrumentalen Tugenden. Ich habe eben für Shred und Fusion nicht so viel übrig, ohne die technischen Fähigkeiten mit schwindelerregenden Geschwindigkeiten an den sechs Saiten des Flitzefingers schmälern zu wollen. Nicht umsonst wird er gerne zusammen mit anderen Größen wie STEVE VAI, JOE SATRIANI, TONY MacALPINE oder YNGWIE MALMSTEEN genannt! Vielleicht hat der Gitarrist VINNIE MOORE ja jetzt Blut geleckt, ich würde mich wie gesagt über ein ganzes Album mit Gesang freuen. Aber die erste Hälfte weiß zu begeistern!
