Seine eigenen Gefühle und die gesammelte Lebenserfahrung in Wort und Ton zu verpacken ist ein Hauptgrund Musik zu machen. Die Verarbeitung der letzten dreizehn Jahren sind für den dänische Musiker Rasmus Ejlersen eigener Ansporn genug gewesen jetzt ein weiteres Mal sein persönliches Ventil zu öffnen. Eine Vergangenheitsbewältigung seines intensiven Trips durch die depressive Schattenseite. Nach dem ersten siebenteiligen Ausgleichsakt „Life of a Purist“, welches im letzten Jahr erschienen ist, lodern jetzt die Flammen der persönlichen Auseinandersetzung mit sich selbst zum zweiten Mal auf. Dabei präsentiert sich „Slow Death – A Celebration of Self-Hatred“ optisch wie der stärkste Morgenkaffee ohne Milch und Zucker. Lediglich der Bandschriftzug & der Albumtitel heben sich im demotivierenden Grauton hervor. Der Lebensmittelpunkt des Solokünstler liegt mittlerweile in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der Ort und die passende Umgebung scheinen seinem aktuellen Projekt UDANDE genug dunkle Impulse zu vermitteln, um ausreichend Songmaterial zusammen zu tragen. Bislang ist Rasmus Ejlersen als Basszupfer bei der dänischen Black Metal Infantrie AFSKY in Erscheinung getreten.
„Slow Death – A Celebration of Self-Hatred“ umfasst sechs komponierte Einheiten, die in erster Instanz dem lichtlosen Genre des Extrem Metal zuzuordnen sind. Dabei geht die knapp vierzig minütige Reise durch die frostigen Gefilde die der Winter im Normalfall in seiner weißen Pracht parat hält. Im Grunde ein klassisches Album, welches ein düster faszinierende Black Metal-Atmosphäre verbreitet. Das eingesetzte Riffing erfüllt mit seinen atypischen Spielereien die klirrendkalte Spielereien mit Leichtigkeit. Das hier nicht stur auf der Black Metal Schiene gefahren wird, belegen die zu hörenden Vocals. UDANDE geht mit sehr bedachtem Kalkül zu Werke und positioniert in zentraler Position sattes Growling. Dieser Schachzug verleiht seinem zweiten Werk so eine deftige Priese aus feinsten Death Metal, wie es ansonsten nur bei Szenegrößen wie CRUCIAMENTUM oder SPECTRAL VOICE der Fall ist. Auch wenn hier keine rausreißenden Alleinstellungsmerkmale festzustellen sind, die sich von der breiten Masse abheben lässt, wirkt das entworfene Konzept stimmig und bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg. Als Anspieltipp fällt die Wahl hier auf „We Should Welcome the Suffering“