Zum dritten Mal bändeln BLACK SPELL jetzt mit dem Jenseits an. Eine stramme Leistung, wenn man bedenkt, dass das Trio aus dem Norden Italiens erst seit drei Jahren existent ist. Direkt im Gründungsjahr erschien ihr selbst betiteltes Debüt, gefolgt von „The Purple Skull„, welches letztes Jahr erschienen ist. Lässt man sich allein die jeweiligen Titel auf der Zunge zergehen, beschleicht einem schon eine böse Vorahnung. BLACK SPELL ist keine Band, die in der rosaroten Friede-Freude-Eierkuchen-Welt regelmäßig an der internationalen Spitze der Popcharts zu finden ist & denen vorpubertierende Teenager in Massen nachlaufen. Ganz im Gegenteil. Hier wird knallharter Retro-Doom Metal auf dem Silbertablett serviert. Nicht nur, dass die stilistische Ausrichtung ihren Schwerpunkt in den Anfangstagen diese goldenen Ära angelegt, sondern ihn auch mit derben psychedelischen Elementen ausgestattet hat.
Lauscht man den ersten Klängen der dritten Veröffentlichung, stellt sich diese aufgestellte Vorahnung als glasklare Tatsache heraus. Dabei dauert es nicht lange, bis „Season of the Damned„ mit ihrem eindringlichen Soundgewand einen komplett gefangen hat. Dank der einsetzenden Kirchenglocken und der Hammond-Orgel baut sich ein Nebel behangenes Friedhofsszenario aus den 70’er auf. Bei diesem bedrohlichen Flair spuken einem direkt Filmsequenzen der Horrorklassiker „Phantasm – Das Böse„ (1979) oder „Der Exorzist„ (1973) automatisch durch den Kopf. Genau diesen beängstigenden Schwung transportiert BLACK SPELL durch seine veranschlagten dreiviertel Stunde.
Einmal in den Fängen dieses gnadenlosem Stoner Doom Sumpfes hinein geraten, gibt es keine Chance auf ein Entkommen. Mit einem penetranten Durchhaltevermögen der tiefer gestimmten und typischen verzerrten Gitarrenfront wird man mit spielerischer Leichtigkeit in den gierig herabziehenden Morast zurückgedrängt. Mal bekommt der Stoner-Rock-Grundton einen psychedelischen Touch („We drink your Blood„), mal geht es eher in Richtung eines verspielt klingenden Heavy-Rock („Apparitions“), aber immer mit intensiven Saiten und einem ordentlichen Drive. Dabei schaffen es BLACK SPELL, uns tief in ihr persönliches Innenleben blicken zu lassen und dieses in ein exzellentes, zwar nicht revolutionäres, aber doch wahnsinnig stimmungsvoll inszeniertes Stoner-Doom-Album zu platzieren.