Die Newcomer RAVENTADOR aus Thüringen haben vor anderthalb Jahren eine erste EP rausgehauen und die Zeit für ihr Full-Lenghts-Debüt „Lost Traces“ mit ganzen 4 digitalen Singles überbrückt. Allerdings befinden sich davon nur 2 auch auf der Platte, ich nehme mal stark an, dass die ersten beiden Singles „PORRM“ und „Taste Of Texas“ auf der genannten EP drauf sind. Ich finde aber, dass gerade der Titel „Taste Of Texas“, ohne dieses Lied zu kennen, das Klangbild des Quartetts gut beschreibt. Denn auf „Lost Traces“ ist eine Mischung aus Southern- und Blues Rock, Country und Hardrock zu hören. Dabei gefallen mir die Gitarren-Leistungen von Frontmann Pit sowie Sebastian sehr gut, die sich die Bälle im übertragenen Sinne schön zuwerfen. Bassist Johannes und Drummer Erik bieten den Beiden aber ein solides Rhythmus-Fundament, da wurde sicherlich viel Zeit im Proberaum verbracht. Der Sound klingt tatsächlich so erdig und authentisch, dass man die Südstaaten der USA beim Hören vor dem geistigen Auge sieht. Lediglich am Akzent des Sängers meine ich auszumachen, dass hier kein Muttersprachler vor dem Mikro steht. Aber dafür ist die Stimme sehr angenehm in den Ohren und sicher, Pit wird aber auch oft durch seine Mitstreiter im Chor unterstützt. Schöne Melodien wie etwa bei „Wolves“ animieren zum Mitmachen und finden direkten Zugang ins Gedächtnis. Ab und an geht es einen Tick ruppiger zu Werke („Llorona“), ohne jedoch den Anschluss an die Melodien zu verlieren. Die verträumte Akustik-Ballade „Dream A While“ darf eine mir unbekannte Sängerin mit hübscher Stimme zusammen mit Pit im Duett singen, es bleibt aber das einzige ganz ruhige Stück auf der Scheibe. Der starke Rausschmeißer „Angelwitch“ (siehe Video) beschreibt den coolen Stil der Band perfekt, also schaut und hört mal rein! Ab und an kommt eine sogenannte Resonanz-Gitarre zum Einsatz, was jedoch perfekt zum bevorzugten Stil der Thüringer passt. Die meisten dieser Klampfen sind aus Metall, eignen sich hervorragend zum Sliden und klingen deshalb auch so besonders. So ein Exemplar könnt ihr auf dem Cover-Artwork der Dire Straits-Scheibe „Brothers In Arms“ sehen, aber das nur nebenbei. Gute Scheibe jedenfalls von RAVENTADOR, bei der auch hier das feine Cover-Artwork, das gut zur Musik passt, einen positiven Eindruck hinterlässt.
RAVENTADOR – LOST TRACES
Fazit
„Lost Traces“ bildet für RAVENTADOR einen vielversprechenden Start!