Die Australier LUMEN AD MORTEM gehören bislang noch zu den unbekannten Acts. Vor rund drei Jahren wurde die Black Metal Formation von Aaron Tuck (AST VOLDUR – SARSEKIM – Ex-DELUGE), Frontmann Gregor Pikl (Ex-SLAUGHTER THOU – Ex-DELUGE) und Drummer Matt „Skitz„ Sanders (u.a. DIABOLIC RITES – GRAVETEMPLE – Ex-DAMAGED) zu unheiligem Dasein beschworen. Bereits ihre erste entworfene Schwarzlichtkunst in Form des „Demo 2019“ serviert direkt einen hochwertigen Dreierpack. Auf diesem Wege verlässt ein vielversprechender Emporkömmling die unendlichen Tiefen der modrigen australischen Undergroundsümpfe. Ganz bewusst kann hier auf den Begriff Nachwuchsband verzichtet werden, denn die drei Black Metal Fetischisten, aus der Küstenstadt Adelaide stammend, beherrschen ihr Handwerk auf herausragende Art und Weise.
Zwischen einer guten Veröffentlichung und einem faszinierenden Hörerlebnis geben oft die raffinierten Details in der Songstruktur den entscheidenden Ausschlag. Als bewährter Schlüssel zum Erfolg dienen dabei einprägsame und raumerfüllende Varianten. Im Fall des Debüt „Upon the Edge of Darkness„ tragen dröhnend mächtige Orchesterelemente zur passenden Realisierung bei. Die sechs eindringlichen Tracks sind voll von bombastischen Arrangements, welche von Beginn an dermaßen in die Tiefe gehen, dass es einer epischen Aura gleichkommt. Sehr greifbar präsentiert sich dabei das keyboardlastige Ambiente in seinen permanenten Einsätzen. Über dem druckvollen Sound thronen die biestigen Vocals. Damit besinnt sich das Gesamtkonzept auf die mystisch rohen Black Metal Wurzeln, welche sich zwischen einem modernen Ritt und ästhetischen Permafrost aus Skandinavien eingroovt.
Zur Hälfte besteht das Erstlingswerk aus den drei bereits veröffentlichten Demotracks, welche neu aufgenommen wurden. Im Vergleich zu den Demoversionen zeigt sich, dass LUMEN AD MORTEM gnadenlos gewillt sind, ein Optimum aus ihrer Musik heraus zu holen. Schnell erwischt man sich, wie die dreiviertel Stunde mehrere Runden durch die Anlage läuft und dieser komponierte Epos sich in dem eigenen Tagesablauf fest intrigiert. Grundlegend ist die Band mit der festen Absicht an die Aufnahmen herangegangen, ein Black Metal Konstrukt zu kreieren, welches weit über den Standard hinaus geht. Das Ergebnis „Upon the Edge of Darkness„ gehört bereits zu diesem frühen Zeitpunkt in diesem Jahr zu den Gewinnern 2023!