Parasitario – Everything Belongs to Death

Artist

Parasitario

Albumtitel

Everything Belongs to Death

Genre

Death Metal

Dass die asiatische Bevölkerung für touristische Sehenswürdigkeiten in der westlichen Welt enthusiastisch empfänglich ist, dürfte allseits bekannt sein. Auch die diversen Industriezweige wurden als begehrtes Ziel unter den Horden von knipsenden Reisegruppen ausgegeben. Die gesammelten Eindrücke und Ergebnisse sind anschließend in der fernöstlichen Heimat ausgewertet worden und brachten ihnen in akribischer Arbeit einen großen technischen Vorsprung gegenüber vielen anderen Ländern ein. Genauso wurden viele Sehenswürdigkeiten weltweit begutachtet und in bester Kopiermanier überwiegend in China und Japan auf verblüffende Art und Weise nachgebaut. Hier begegnen einem heutzutage unter anderem die Nachbildungen des Eiffelturms, der Sphinx oder der Freiheitsstatue.

Aus der japanischen Millionenmetropole Osaka stammt das brachiale Geschwader PARASITARIO. Seit rund fünf Jahren existiert das Trio und lärmt auf Biegen und Brechen nach dem Vorbild europäischer Großmeister des Death Metal. In erster Instanz klingt das Debüt „Everything Belongs to Death“ ganz schwer nach den niederländischen Todesbleilegenden von ASPHYX. Das liegt in erster Linie an dem fast unverwechselbaren Reibeisenorgan von Martin van Drunen, welches hier von Frontmann und Gitarrist Yuto Kotani offensichtlich imitiert wurde. Auch die teils schleppenden Abschnitte lassen den Rückschluss zu, dass bei den einzelnen Bandmitgliedern Alben wie „Last One on Earth“ oder „Deathhammer“ im heimischen Regal  zu finden sind.

Doch ganz so altbacken abgekupfert klingt das Debüt bei weitem nicht. Mit rund achtunddreißig Minuten Old-School-Vibes geben PARASITARIO ihren zehn Tracks beständig genug Zeit auch anderen Einflüssen das Wort zu erteilen. Nimmt man zum Beispiel stellvertretend das zügige „Devouring Parasites“ oder das raumgreifende „Five to Die“ spiegeln sich tonnenschwere Abweichungen wieder, die in einigen Abschnitten an den amerikanischen Gitarrengott Chuck Schuldiner (R.I.P.) und dessen Erben von GRUESOME erinnern. Ein wenig eingestreuter ENTOMBED-Esprit vermengt mit einigen BOLT THROWER Detonationen ergibt unterm Strich ein überwiegend positiv gestaltetes Erstlingswerk in voller Länge.

Über das Artwork von dem Künstler Dedy Badic Art zu „Everything Belongs to Death“ kann man geteilter Meinung sein. Aus seiner Feder sind alptraumhaft schöne Bilder für Combos wie SKELETAL REMAINS oder DEHUMAN REIGN entstanden. Auch PARASITARIO sind in den Genuss dieses graphischen Stils gekommen. Einerseits präsentiert sich ein weiterer gelungener Augenschmaus, doch in Verbindung mit diesem Hintergrundwissen würde hier eine eigenständigere Optik der Band besser zu Gesicht stehen. Auch mit der auferlegten Bürde ihren musikalischen Idolen es gleich zu tun, klingt die erste PARASITARIO Platte doch in diesem Fall überraschend positiv. Sollten in Zukunft weitere Alben geplant sein, ist eine eigenständige Kurskorrektur mit eigenem Spirit sehr empfehlenswert, um auf Dauer im positiven Sinn von sich reden zu machen!

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Infos

Release

17.02.2023

Laufzeit

37:32 Minuten

Label

F.D.A. Records

Fazit
"Everything Belongs to Death" ist ein hörbarer Death Metal Kupferstich, welcher auf beständige Old-School-Vibes zurückgreift. Kann man so machen, lockt aber langfristig nur wenige Hörer hinterm Ofen hervor !
8
von 15
Durchschnittlich
.