Das rotzige Black Punk Geschwader DEVIL’S HOUR aus den südlichen Gefilden der Republik entsteigt mit ihrer ersten EP „Black n´Punk Marauders“ direkt den düsteren Gassen der Großstädte. Mit ordentlich aggressiver Grundstimmung geht es in den nächsten zweiundzwanzig Minuten auf zur nächsten Kneipenschlägerei. Dabei sorgen klassisch schnelle Riffs, präzises Schlagzeuggetrümmer und die herrlich rauen alkoholgeschwängerten Vocals von Wild Rogan am Mikro für die nötige rauchige Kneipenstimmung. Ganz im Geiste der Genrevorreiter MALIGNANT TUMOR, DARKTHRONE oder GEHENNAH gibt es ungefragt tiefschmutzige Töne direkt und ungefiltert auf die Ohren. Auch der hopfenhaltige Spaßbeschleuniger kommt bei diesem ersten Extended Play der Band nicht zu kurz. Hieß es früher noch : „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ heißt es heute „Sex, Beer & Black ´n´ Punk“. Sicher ist das Black’n’Roll Konzept nicht gerade originell, aber nach dem fünften Bier fragt auch niemand mehr, wie die erste Hopfenkaltschale geschmeckt hat.
In Eigenregie hat das formierte Fünfgestirn dann zur Teufelsstunde in bester Pöbelmanier ihre ersten 6(66) Aufnahmen eingetrichtert, bevor es durch Treibjagd Productions zum finalen Mastering und Mixing gekommen ist. Inhaltlich stürzen sich DEVIL’S HOUR nicht nur auf das nächste Herrengedeck und schütten es sich hinter die Binde, sondern philosophieren am Tresen in illustrer Runde über Tod und Verfall. Mit einem hauptsächlichen Mix aus Punk-, Rock- und First-Wave-Black-Metal der 80er und 90er Jahre geht es sehr zielstrebig ans Eingemachte und sie bedienen sich an dem erlabenden Zapfhahn des Speed Metal & klassischem Heavy-Metal. Dabei stecken so viele räudige Hochspannungsvibes der alten Schule im ranzigen Soundgebräu, dass diese produzierte Energie allein dafür ausreicht, um die Spelunke für die nächsten Monate mit Strom zu versorgen. Explodierende Kosten durch die Energiewende gibt es dank DEVIL’S HOUR ab sofort nicht mehr.
Optisch bedient der abgebildete Stachelhandschuh/Schlagring-Kombination die Klischees dieser Kneipengänger im Großen und Ganzen. Zur Perfektion fehlt bei diesem schlichten Eyecatcher eindeutig ein Bierkrug. Prost!