Die Deutsch-Rocker KÄRBHOLZ sind wieder zurück mit einem sehr typischen aber auch wie immer guten Album mit dem Titel „Kapitel 11:Barrikaden“. Es ist die (logischerweise) 11. Studioplatte der Jungs aus NRW. Auch hier haben die vier Herren wieder mit ihrem Produzententeam Eike Freese und Alexander Dietz alles richtig gemacht. Musikalisch griffige, kurze und vor allem sehr livetaugliche Lieder sind dabei die immergleiche Formel, wobei Frontmann Torben Höffgen vom Grölrocker zu einem ernst zunehmenden Sänger mit Charisma und durchaus vorhandenen leisen Tönen geworden ist. Textlich sind die Herren meilenweit weg von der „Wir gegen die“ Mentalität und haben eher interessante zwischenmenschliche Themen. Ob Freundschaft oder Kinder die erwachsen werden wie bei Halbballade „der Zug“ – alles kommt gefestigt und nicht platt rüber. Bei deutschen Texten hört jeder ja auch mehr hin als bei anderen Sprachen. Natürlich gibt es auch mal eine Partyrocknummer zum Feiern, also Abwechslung ist garantiert. Große Überraschungen wie ein eingestreuter Reggae Teil in der Vergangenheit sind leider nicht an Bord, dafür habe ich das Gefühl, dass KÄRBHOLZ ihren Bandsound immer verfeinern und verbessern ohne ihre Formel groß zu verändern. Immer bessere Songs schreiben und sich als Musiker entwickeln ist ja auch eine gute Einstellung und verprellt nicht die Fans die einen gewissen Sound erwarten. Neben diversen Deutsch-Rock und Punk Rock Einflüssen gibt es auch das eine andere andere knackige Metalriff, wobei mir manchmal die Lieder auf Dauerbeschallung zu simpel und geradlinig gestrickt sind, aber das ist ja alles Geschmackssache. Ich denke auch nicht, dass sich die Fans vom leicht drögen Bandfotoartwork abschrecken lassen werden!
Wer denkt im Deutsch-Punk Rock ist alles schon gesagt, sollte mal zu KÄRBHOLZ greifen und wird hörbar überrascht sein!
