THE COLD STARES – VOICES

The Cold Stares wurden 2009 in Indiana/USA als Duo von Gitarrist und Sänger CHRIS TAPP zusammen mit Schlagzeuger BRIAN MULLINS gegründet. Bis zum letzten Studioalbum „Heavy Shoes“, das erst im Sommer des letzten Jahres herauskam, waren die Beiden also immer nur zu zweit unterwegs. Jetzt haben sich THE COLD STARES allerdings mit BRYCE KLUEH noch einen Bassisten dazugeholt, der auch gleich mal bei der mittlerweile sechsten Scheibe „Voices“ zeigen darf, was er so draufhat. Sein Spiel tut dem Sound des neuen Trios gut, denn der Stil, der aus hartem Blues Rock mit einigen psychedelischen Elementen plus Southern Rock-Eingaben besteht, bekommt durch einen Bass natürlich einen voluminöseren, rhythmischeren Druck. Trotz der Verspieltheit in einigen Songs gehen die Melodien direkt ins Ohr, so wie beim fast poppigen „The Joy“, bei dem deutliche Pink Floyd-Reminiszenzen zu deren frühen Jahre auszumachen sind. Doch rockig straight geht es natürlich ebenso, wie nicht nur der kräftige Opener „Nothing But The Blues“ oder „Come For Me“ belegen. Aber die Abwechslung auf „Voices“ ist enorm groß, so gibt es beim wunderbar elegischen „Throw That Stone“ ein Duett mit der Bluegrass-Sängerin Brenna Macmillan (siehe Video!). Dieses Lied könnte ich mir beispielsweise auch wunderbar im Soundtrack eines Tarantino-Streifens vorstellen. Hier spielt auch die Mandoline eine wichtige Rolle, was einfach nur sehr schön und harmonisch wertvoll klingt. Als ein weiteres Beispiel für die Vielfältigkeit hält die minimalistische Ballade „Sorry I Was Late“ her, die ich beim besten Willen keinem gängigen Genre zuschreiben kann. So darf es auch ein wenig Southern Rock sein, aber welchen Rock & Blues-Fan stört das? Mir fällt jedenfalls niemand ein. Dazu immer tolle Texte, die sich fernab vom üblichen Herzschmerz-Einerlei bewegen, „Sinnerman“ oder das geniale „The Ghost“ als Abschluss der Scheibe sind ein Fest für Lyrik-Fetischisten unter uns, die der englischen Sprache mächtig sind. Prima!

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