Die hessischen Brutalos von BLOODJOB sind zurück im Business. Das Gießener Quartett hat sich zuvor vier Jahre Zeit genommen, um aus der verfluchten Pandemie mit einem neuen Abriss gestärkt hervorzugehen. Bereits die erste brutale Vollbedienung „Sick Concept Humanity“ glich einem rasanten Blutrausch, welcher ganz nach amerikanischem Leitbild eingehämmert wurde. Die nun vorliegende erste EP „Metastasis “ der Band ist also der kurzweilige Nachfolger. Bekanntermaßen liegt in der Kürze die Würze, was in dem Fall der fünf produzierten Tracks ganz gut passt. Ein bildliche Aufmachung ist zu sehen, welche mit ewigen Pain und endloser Qual ausgestattet wurde. Schon irgendwie typisch, dass so eine abstoßende Faszination das Klischee einer brutalen Death Metal Band erneut in vollem Umfang erfüllt. So etwas präsentiert eine gleichnamige siebzehnminütige Inhaltsangabe. Mit einem oft verwendeten Voice-Sample bricht der wütende Schmerz in typisch rabiater Manier los.
Die gesamten Instrumente setzen dabei auf eine brutale und wilde Gangart und haben einen überschaubaren Tempowechsel vorzuweisen. In Verbindung mit dem Mix aus grunzenden Lauten eines sterbenden Schweins und einer aggressiven Standortbestimmung wird das zu erwartende Standardprogramm abgespult. Sicher weiß Frontmann Sascha richtig mit dem Mikro umzugehen, doch ebenso wie der Rest des bestialischen Formation fehlen eindeutig die Überraschungsmomente.
Die Aufnahmequalität drückt einen annehmbaren Sound durch die Lauscher. Eine zeitgemäße Präsentation, fern ab von der Selfmade 08/15 Demotapefraktion, die aus dunklen Hinterzimmern stammt. Das ist dann auch schon der positivste Aspekt dieser Veröffentlichung. Der gesamte Durchlauf des neuen Materials rauscht fast anteilnahmslos an einem vorbei. BLOODJOB setzen offensichtlich auf oft bewährte Stützpfeiler dieses extremen Genres. Alles, was ein brutales Death Album mit sich bringt, ist zwar eingebaut worden, kristallisiert sich aber am Ende ohne echten Hörcharakter heraus. Ein Konzept, welches sich im Laufe der letzten Jahre oft bewährt hat, doch mittlerweile zu einfach ausgelutscht klingt. .Etwas mehr eigenständige Ideen gepaart mit einem damit verbundenen Wiedererkennungswert würden der Band echt gut zu Gesicht stehen. Das Potenzial ist unverkennbar vorhanden, nur muss es noch mit einer kreativen Ader voll ausgeschöpft werden.
