Einschneidende Negativerlebnisse, die anhaltende Trauer und das da draus resultierende Leid hervorrufen, schlagen oft eng verschlungen einem mächtig aufs Gemüt. Die Finnen GOD DISEASE greifen seit zehn Jahren diese emotionale melancholische Niedergeschlagenheit auf, um daraus schwarzmalerische Energie für ihre Gunsten zu kreieren. Nachdem bereits vor vier Jahren auf eindrucksvolle Weise die Albumpremiere „Drifting Towards Inevitable Death“ ein intensives Death Doom Gebräu hervorgebracht hat, legt das Trio aus Helsinki nun nach. Mit „Apocalyptic Doom“ geht es jetzt ein zweites Mal gefährlich nah an den Schlund der ewigen Verdammnis.
Der bedrohlich klingende Albumtitel ist in der Geschichte des Metal kein unbeschriebenes Blatt. Die ehemaligen Deather MARTYRIZE aus Japan hatten bereits 1989 die selbe Idee gehabt und auch die polnischen THUNDERBOLT tauften ihr viertes und letztes Black Metal Album auf denselben Namen. Gar nicht so einfach heutzutage noch einen brachial passenden Albumtitel zu finden, welcher nicht bereits anderweitig vergeben wurde. Es grenzt eigentlich schon an ein Wunder, das ausgerechnet in dem finsteren Death Doom Sektor noch keiner vorher auf diese Idee gekommen ist.
Mit einer Laufzeit von rund neununddreißig Minuten geht es in sechs einzelnen Tracks deftig zur Sache. Ein kräftezehrend schwerer Sound macht sich von der ersten Minute an breit und zeichnet dabei eine sumpfige Klanglandschaft auf, wie sie unter anderem im ‚Syöte Nationalpark‘ in den mittleren Gefilden Finnlands vorzufinden ist. Diese kompakt drückende Mischung findet überwiegend im Mid-Tempo statt und lässt ohne gegenseitiges Einvernehmen keinen Raum für spielerische Wagnisse. Mit einer hartnäckigen Herangehensweise setzt sich der schleppende Doom mit den gängigen Spielarten des skandinavischen Death Metal an einen Verhandlungstisch.
Dabei ist ein fabriziertes Endergebnis erzielt worden, was in seiner Beschaffenheit sehr authentisch härter und düsterer als beim Vorgänger geworden ist. GOD DISEASE legen mit „Apocalyptic Doom“ ein gelungenes Stück schleppender Weiterentwicklung vor, an dem sich andere Bands die Zähne ausbeißen werden!
