Südamerikanische Extremgeschosse finden regelmäßig ihr anvisiertes Ziel und sorgen für eine todbringende Totalverwüstung. Eine neue blutrünstige Angriffswelle wird durch die junge Formation SPECTRAL SOULS aus der Hauptstadt Perus ins Rollen gebracht. Vor vier Jahren formierten sich in klassischer Besetzung: Adrián Del Aguila am Bass, Teo Suchero am Schlagzeug, Manuel Rodríguez an der Gitarre und Martín Revoredo an der Gitarre & Mikro. Der erste giftige Mischung „Towards Extinction“ ist mit elf Dosierungen ausgestattet worden, die in bester Old School Death Metal Manier gebraut worden ist. In Analogie zu dem Coverartwork scheint der untote Zeitgenosse, aus dem Jenseits stammend, sich in sämtliche abgrundtiefe Höllenprüfungen in der Death Metal Historie erfolgreich bewährt zu haben. Wer erfolgreich bei ADRAMELECH aus dem „Psychostasia“ Knast ausbrechen konnte, dem zersetzenden Blutregen von FLESHCRAWL getrotzt und sogar die „Morbidity Triumphant“ Behandlung von AUTOPSY im letzten Jahr überlebt hat, der darf anschließend höhnisch grinsend seinen Siegeszug ausgiebig abfeiern.
Mit dem Erstlingswerk setzen SPECTRAL SOULS genau den Hebel an der goldenen Ära der 80/90er an. Die damaligen Newcomer, wie unter anderem DEATH, MASSACRE oder PESTILENCE fingen an, sich einen weltweiten Namen zu erarbeiten. Bis zu diesem Krönungsakt zur Aufnahme in den ewigen Death Metal Olymp steht für das Quartett aus Peru noch viel Blut, Schweiß und Tränen, sowie eine schicksalshafte Begünstigung bevor. Zumindest ist die erste hörbare Bewerbungsunterlage „Towards Extinction“ eingetrudelt und bereit, sein Urteil in Empfang zu nehmen. Das Thema dieses Albums ist von der Fähigkeit der Menschheit zur Selbstzerstörung inspiriert und erforscht das Elend des Menschen und seiner großen Feinde wie Religion, Politik und soziale Netzwerke. Elf Tracks haben es auf das Debüt geschafft, das knapp eine dreiviertel Stunde andauert und einem den Alten Schule Vortrag näher bringen soll. Großartige schlaue Sprüche wie „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, wenn man die Dinge ins Rollen bringen will…“ oder „Auf den fahrenden Zug aufspringen“ wären zwar eine gute Einleitung, doch sind in diesem Fall fehl am Platz. SPECTRAL SOULS wissen genau, wie sie ihre Feuertaufe als eindrucksvolle Leidenschaft verkaufen können.
Ohne großartigen Firlefanz wird sich auf den eigentlichen Kern konzentriert, welcher bereits vor rund drei Dekaden erfolgreich funktioniert hat. Gradlinige Tempoattacken ziehen sich wie ein blutroter Faden mit dem gewissen Effet an eingängiger Präzision durch den wilden Ritt. Besonders „One Step Away from Extinction“ funktioniert mit einem thrashlastigen Bombenteppich der Marke SEPULTURA aus ihren Anfangstagen. Mit diesen eingestreuten Raffinessen wird der durchweg anhaltende Druck bestens kompensiert. In vielen Songs schimmern die spielerischen Einflüsse der weiter oben genannten Genrevorreiter aus ihren Gründungstagen durch. Doch die Newcomer gehen eher als eine sehr trashlastige Death Metal Band durch, welche ihren Härtetest unter dem neu gewonnen Aspekt sehr ordentlich absolviert.
