Wenn sich eine illustre Gesellschaft von gestandenen Musiker aufmacht, und unter einem neuen Banner ein Album einspielt, das sind die Erwartungen im Allgemeinen hoch. Völlig egal, ob Soft Pop oder übelster Grindcore. Schlußendlich erwarte ich als Hörer eine gekonnte Verquickung der unterschiedlichen kreativen Köpfe, die in einem Monster Album mündet.
Aber schon zu oft hat mich da meine Erwartung enttäuscht. Also war ich erstmal „nur“ neugierig als das neue Album der „Band“ FAKE NAMES eintrudelte. Hier sind am Start Dennis Lyxzén (kennt man u.a. von REFUSED), Brian Baker (kennt man u.a. von BAD RELIGION), Michael Hampton (kennt man von S.O.A.), Johnny Temple (kennt man von GIRLS AGAINST BOYS) und neuerdings auch Brendan Canty (kennt man von FUGAZI). Wer jetzt hier eine Punkrock Granate im Stil von alten BAD RELIGION mit der Durchschlagskraft von REFUSED Songs erwartet, liegt (leider?) daneben. Es gibt nur wenige Songs die einem etwas höheren Tempo gespielt werden, meistens regiert eher ein Alternative/Rock Beat. Und so wurden auch die Instrumente eingestellt. Fies verzerrte Gitarren? Ein knallender Bass? Ein Schlagzeug, dass mal so richtig Staub aus den Boxen pustet? Fehlanzeige.
So muss man FAKE NAMES eher als eine Spielweise der o.g. Musiker betrachten, die hier einmal die Songs spielen können, die sie mit ihren Stammkapellen eher nicht zocken können. Soweit, so gut, das Problem an „Expendables“ ist nur dass es sich um zehn höchst durchschnittliche Songs handelt. Die Abwechslung ist zwar gegeben, darüber hinaus gibt es aber kaum etwas Nennenswertes zu berichten. Die Tracks plätschern vor sich her und können hervorragend als Hintergrundbeschallung herhalten.
Darüber hinaus finde ich die etwas zu blutleere Produktion ein wenig problematisch. Ja, es passt natürlich zu dem Sound der gespielt wird, aber etwas mehr Punch wäre trotzdem nicht verkehrt gewesen. „Expendables“ ist ein Album geworden, dass eigentlich nicht die Fans der Stammbands der Musiker anspricht, und ich fürchte genau deshalb wird das Album auch in der breiten Masse an Veröffentlichungen untergehen.