Hanging Garden – The Garden

 

Artist

Hanging Garden

Albumtitel

The Garden

Genre

Melodic Doom Death Gothic Metal

HANGING GARDEN aus Finnland zelebriert in diesem Jahr ihr neunzehnjähriges Bandbestehen und beschenkt sich mit ihrem achten Untergangsmysterium “ The Garden“. Bis es zu diesem melodisch gehaltenen Doomvollstrecker gekommen ist, wurde seit der Gründung ihre beschlossene Kreation mit einer Vielzahl von Gesangsstilen ausgestattet. Dadurch hat sich die stilistische Ausrichtung einen dynamischen Drive verpasst bekommen. Die Basis der ewigen Verdammnis zur Grundlage wurde dabei mit jeder Menge melancholisch verpackter melodischer Death Metal inklusive Gothic Einflüssen versehen. Die bislang präsentierten Gesamtwerke haben inzwischen ein beachtliches Veröffentlichungsausmaß angenommen. Jedes einzelne Studiooutput ist mit einer derartigen Überzeugungsarbeit ausgestattet worden, dass es bislang eine wahre Freude gewesen ist, sich mit jedem einzelnen Song auseinanderzusetzen. Sieben Alben und ein paar Besetzungswechsel später geht das Septett aktuell in den Hafen des zeitgemäßen Soundkonstruktes vor Anker und ist umgeben von einem schwermütigen Nebel voller Trauer und Verzweiflung.

Geht man in dieser achten Runde auf „The Garden“ das virtuelle Bündnis ein, ist es eine packende dreiviertel Stunde voller leidenschaftlicher Energie. Klar strukturiert werden dabei gezielt die verschiedenen Stimmungslagen und Gefühlsebenen ins Visier genommen. Der viel zitierte Begriff ‚Die Schöne und das Biest‘ erhält in den elf aufgenommen Runden genug Spielraum, sich an der Gesangsformation durch Riikka Hatakka, Jussi Hämäläinen und Toni Hatakka in vereinter Dreieinigkeit ins richtige Licht zu rücken. Das Augenmerk der Band richtet sich dabei mit zusätzlich eingebauten Darkwave-Elektronik-Elementen auf einen fließenden Strom voller ansprechender Emotionen, wie sie Ende der 90er bei PARADISE LOST zu ‚Host“-Zeiten im Sinne von DEPECHE MODE erklungen haben. Eine Aneinanderreihung von Gefühlsduseleien, soweit die Noten im Stande sind, sie zu tragen. Stellvertretend greift der Opener in Form des gleichnamigen Titeltracks genau diesen Spirit in Reinform auf und eröffnet so die achte Veröffentlichungsrunde mit einem ersten melancholischen Kracher. Genau dieses ungekrönte Highlight, welches zwischen seichten Gefilden und stürmischer Eroberung einzuordnen ist, hat das Zeug, ein Radioklassiker zu werden.

Damit haben HANGING GARDEN den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Bei der vorab veröffentlichten Single „The Four Winds“ und dem dritten Track „The Construct“ legen die sieben Finnen mental nur bedingt nach. Dieser Doppelpack schlägt zwar in die sentimentale Kerbe, kann dem Eröffnungstrack allerdings kaum das Wasser reichen und fließt eher an einem vorbei. Gleichgesetzt mit einer sprießenden Pflanze zeigt sich hoffnungssuchend  „The Song of Spring“. Sinnlich fordernd im Songaufbau offenbaren die sieben Finnen einen sehr ausgewogenen Drahtseilakt, welcher zu den atmosphärischen Stärken der Band gehört. Hossa, so klingt der Frühling. Dass die drei Sänger ihre Performance beherrschen, wird ein weiteres Mal bei „The Fire at First Dawn“ unter Beweis gestellt. Sanft in der Herangehensweise wird eine gleichbleibend angenehme Halbballade serviert. Besonders im zweiten Teil dieser Produktion macht sich kein Gefühl einer Stagnation breit. Hier dominiert das gelungene Zusammenspiel von lyrischen Themen wie Verzweiflung, Verlust und Melancholie und ist dabei omnipräsent. Bei „The Resolute“ bedarf es keiner Worte. So vielfältig und wunderschön klingt ein würdiges Finale, welches auf der sensiblen Schiene packend geschrieben wurde. Genau auf dieser düsteren Spielwiese bitte in Zukunft öfters austoben !

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Infos

Release

24.03.2023

Laufzeit

48:25 Minuten

Label

Agonia Records

Fazit
Ganz großes Kino, bei dem oftmals eine packend melancholische Gefühlsregung hervorgezaubert wird. 
14
von 15
Geniestreich
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