Das Trio ATLAS : EMPIRE kommt aus der schottischen Hauptstadt Glasgow und gründete sich bereits 2011. Zwei Jahre später erschien ihr Debüt „Somnus“, doch seitdem hat sich meines Wissens nach nicht viel getan. Ich kannte die Band bisher nicht, jedoch wurde mir ihr Stil als Progressive Rock angekündigt. So war ich neugierig auf das neue „Everything Is Temporary“ und wurde zunächst doch ein wenig enttäuscht. Aber nur, weil die progressiven Elemente bis zum 5. Lied „Gone But Forgotten“ auf sich warten ließen. Weil das aber so lange dauerte, fand ich die brettharten Gitarren zu Beginn dieses Songs auch völlig unpassend. Denn zuvor gab es eher unspektakulären Alternative Rock und Independent, wobei mir der Unterschied beider Genres immer noch nicht klar ist. Aber es gibt auch reichlich elegische Synthies zu hören. Die weiche Stimme des Sängers klingt dabei ziemlich hoch und erinnert teilweise an Morten Harket von A-ha, nutzt sich aber in meinen Ohren auch recht schnell ab. Nach dem genannten harten Ausreißer geht es mit der Halbballade „Last Will_Testament“ wieder zurück in ruhigere Fahrwasser, wobei auch vermehrt Synthies zum Einsatz kommen. Mir kommt es so vor, dass das bärtige Trio ihren eigenen Stil immer noch sucht und sich nicht zwischen progressivem Anspruch mit Härte und einer poppigeren Ausrichtung entscheiden kann. Oder es ist Absicht, wobei mir die Eingängigkeit sowie die Spannung insgesamt etwas fehlen. Allerdings gibt es auch positive Aspekte, z.B. mit der gelungenen, druckvollen Produktion oder dem ansehlichen Cover-Artwork. Aber mit mittlerweile drei Videos auf youtube kann sich der Interessent selbst einen guten Eindruck über den Sound von EMPIRE : ATLAS verschaffen. Das kostet ja nichts, oder?
ATLAS : EMPIRE – EVERYTHING IS TEMPORARY
Fazit
Ein Viertel Prog, drei Viertel Alternative und Independent