In der amerikanischen Film- und Fernsehbranchen Metropole Los Angeles gibt es neben der Glitzerwelt rund um den weltberühmten Hollywood Boulevard auch die abgelegenen Schattenseiten einer Großstadt. Das tägliche Überleben auf der Straße ist ein knallharter Kampf mit sich selbst. Mit einem unbändigen Selbsterhaltungstrieb schlägt sich jeder so gut durch, wie es nur geht. Wie im Tierreich oder bei brutalen Kriegshandlungen zählt nur, dass der Stärkere überlebt. Genau mit diesen militärischen Konflikten setzt sich das Quintett KOMMAND seit acht Jahren auseinander. Kommt man in den kriegstreibenden Death Metal Breitengraden eigentlich überhaupt um den immer wiederkehrenden Vergleich zu den mächtigen BOLT THROWER drum herum ? Die zweite dezent stumpfe Veröffentlichung „Death Age“ der fünf Kalifornier entert genau dieses Schlachtfeld und bringt zwischen erstickenden Rauschschwaden ihre Angriffsformation in Stellung. Das straighte Dauerfeuer kommt in brachialer Death Metal Manier der ganz alten Schule dabei in nur sechsundzwanzig Minuten unbeirrt zu seinem Etappenziel. Während das Debüt „Terrorscape“ (2020) dem optischen Charme einer billigen Schwarz-Weiß-Schattierung im roten Rahmen gleichkommt, funktioniert die zweite Granatendetonation mit den gleichen Aufschlagszündern. Hier wurde sogar komplett auf eine farbliche Umrandung verzichtet. Somit operieren KOMMAND weiterhin im Untergrund.
Wo die in Los Angeles ansässige Crew ihre stilistische Ausrichtung her hat, wird direkt zu Beginn des Büchsenöffners „Final Virus“ unmissverständlich serviert. Der Songaufbau klingt schwer nach den britischen Death Metal Legenden, ohne dabei auf die Abkupferungsschiene abzudriften. Qualitativ geben die kriegerischen Midtempo-Battleground-Riffs eine niederwalzende Marschrichtung vor, während der Richtschütze am Mikro Jesse Sanes ziemlich tief gestimmt vor sich her brummt. Sechs Kampfhandlungen ohne großartige Zwischenspiele oder Vorgeplänkel inszenieren ein dystopisches Inferno und hinterlassen dabei reihenweise zerbombte Städtelandschaften. Von der ersten bis zur letzten Minute ist man einem niederwalzenden Panzerheer ausgesetzt, welche mit einer extrem befriedigenden Soundkulisse ausgestattet sind. „Death Age“ wirkt dabei insgesamt als stimmiges Konzept, welches fern ab jeglicher individuellen Flickschusterei liegt. KOMMAND setzen auf den gnadenlos verheerenden Tod durch Genickschuss!
