Der Sänger GIANNI PONTILLO aus der Schweiz ist den meisten von euch bestimmt als VICTORY-Frontmann ein Begriff, in der Schweiz kennen ihn viele allerdings eher als Shouter bei den Hardrock-Gruppen THE ORDER und PURE INC. Jetzt legt der stimmgewaltige Eidgenosse mit seiner eigenen Band ein erstes „Quasi-Solo-Album“ vor, an dem er bereits seit über zwei Jahren gearbeitet hat. Seine VINTAGE GROUP besteht dabei aus Freunden wie den Gitarristen MARK ELLIOT und CHRIS IAKAB , allerdings sind bei den 10 Songs zusätzlich ein paar weitere Gäste zu hören. Der Bekannteste ist dabei sicherlich der Keyboarder DEREK SHERINIAN, der ja schon für andere Superstars wie Joe Bonamassa, Sons Of Apollo oder Dream Theater in die Tasten gehauen hat.
Bei der Scheibe ist der Titel „For The Love Of Blues“ ein wenig irreführend, denn die Platte ist kein reines Blues-Album, sondern eher eine Reise durch die große weite Rock-Welt. Okay, der eröffnende Titeltrack ist natürlich bluesig, aber auch genauso im Classic Hardrock verwurzelt und erinnert deswegen an gute alte Whitesnake-oder Gotthard-Zeiten. Okay, wir können die Begriffe Blues und Hardrock auch nicht so rigoros trennen! Auch Songs wie „City Of Gold“ oder „Falling In Love“ tendieren jedenfalls in diese Richtung, also einen Tick mehr (Hard-) Rock als reiner Blues. Eine klassische Piano-Ballade dann „Between The Lines“, die natürlich perfekt zu dieser Top-Stimme passt. Ebenfalls etwas ruhiger dann der feine AOR-Song „Long Time Gone“ (siehe Video). Es geht aber auch mal zum härteren Italo-Rock einer Gianni Nannini, denn „Lo Senza Te“ ist in italienisch gesungen und setzt so einen weiteren Farbtupfer in die eh schon sehr abwechslungsreiche Liedersammlung. Mit „Sing The Blues“ gibt es dann doch noch einen echten Blueser auf die Ohren, wobei auch hier die eher kräftigere Variante die Lauscher verzückt. Im beiliegenden Info-Text wird die berühmte Ruprik „Für Fans Von…“ mit eben den schon von mir erwähnten Whitesnake, aber auch mit Chris Cornell (R.I.P.) oder The Winery Dogs befüllt. Ich bin ja sonst kein großer Freund dieser Vergleiche, weil viel zu oft die damit verbundene Erwartungshaltung beim Leser bzw. Hörer enttäuscht wird. Hier aber stimmen die Worte mit den Taten von PONTILLO AND THE VINTAGE GROUP überein.
