Die Schweizer von DIRTY VELVET wollen mit ihrem Debütalbum ein Stück von der großen Torte des Rock abhaben. Hat das kleine und neutrale Land so einiges auf der Landkarte der Härteren Musik zu bieten, ich denke da jetzt nur mal so an bekanntere Namen wie KROKUS, GOTTHARD, CHINA, BLACK DIAMONDS, SIDEBURN oder auch unbekanntere Vertreter der Zunft wie mein Kumpel BEN SOLLBERGER, AGE OF DISCLOSURE, DISTANT PAST oder SATROX. Stellt sich die Frage ob DIRTY VELVET da mithalten können oder eher nicht?
Ich sage mal so, sie können teilweise mithalten! Da der Gesang von Frontfrau Ekaterina sehr speziell ist und dabei mehr gepresst als gesungen wirkt, meint man manchmal ein weiblicher Brian Johnson steht hinterm Mikro. Die Gitarren sind sehr tief gestimmt und mit viel Depri-Riffing im Sound ausgeführt wurden. Der Bass und das Schlagzeug kommen Alternative-typisch und geben so den Takt vor. Die Titel plätschern irgendwie vor sich hin ohne wirklich hängen zu bleiben. Man hört zu, aber irgendwie auch nicht, da die Mucke nicht wirklich eingängig ist.
Durch den Flair von Alternative wirken die Kompositionen sperrig und sehr deprimierend, genau mit diesem Gefühl überrannten damals NIRVANA und SOUNDGARDEN die Musikwelt mit einem Sound der düster und hoffnungslos klang. Nur erreichen DIRTY VELVET nicht die Qualität und Güte von NIRVANA und Co, dafür waren die aus Seattle stammenden Vorreiter einer neuen Generation von Rockern einfach zu gut. Die Produktion trägt nicht wirklich zu einem positiveren Gesamtbild bei, die hört sich dumpf und einfach zu kraftlos an. Für mich eindeutig zu wenig um überzeugen zu können, einzig ein Titel bleibt hängen der Rest sprudelt einfach nur so nebenbei aus den Lautsprechern.