Der erste Hördurchgang liegt noch wie Balsam auf meinen Gehörgängen: Welch professionelles Album haben GOTHMINISTER hier kreiert, oder sollte ich noch genauer hinhören?! Schnörkellose Eingängigkeit lässt sich da im ersten Schritt schon sagen, auch wenn mich der ein- oder andere Song an bekannte Bands (RAMMSTEIN, OOMPH, NIGHTWISH) erinnert und sicher Parallelen zu ziehen sind.
Sensibilisieren wir die Ohren noch ein wenig genauer: Bereits der schaurige Opener lässt mich den „Abgrund“ spüren, bereitet einen passend mystischen Einstieg und ebnet den Weg für das, was die weiteren 10 Tracks auf Album Nummer 7 mit dem Namen „Pandemonium“ zu bieten haben:
Der Titelsong präsentiert sich eingängig und überzeugt mit seinem symphonischen Charakter, der gekonnt mit elektronischen Elementen gespickt ist. „Demons“ stellt für mich einen eher Mainstream tauglichen Titel dar, äusserst eingängig ohne das negativ zu meinen. Bei „Star“ kommt weiblicher Gesang zum Einsatz, der sich sanft in den industriell angehauchten Track einwebt und dadurch besondere Akzente setzt. „Mastodon“ bildet den Abschluss von „Pandemonium“,der gesanglich ein breites Spektrum zeigt, indem er sowohl weiblichen Gesang, als auch shouts und cleane vocals mit einbindet, der zudem noch von Chören gepimpt wird. Hier schwappt einem eine regelrechte Wucht entgegen. Man hat das Gefühl, dass hier frei nach „Ich will alles“ rausgehauen wird, und dadurch eine regelrecht geballte Lawine auf einen zugerollt kommt. Ein explosives Finale sozusagen.
Die Norweger entführen uns mit ihrer Musik in die Schattenwelt damaliger Zeiten; in die Zeit der Dämonen und Vampire; in die tiefsten Abgründe des eigenen Ichs. Vielleicht gruselig, aber es ginge sicher noch „schwärzer“ – nur raus aus der Komfortzone und beim nächsten Mal gerne noch eine Schippe Düsternis obendrauf;-)
GOTHMINISTER erschaffen eine wunderbare Symbiose aus düster-metallischen Riffs, groovigen Drums, voluminös-verspielten Synthies und sanften Chören, ohne den Anschein von einem überladenen Einheitsbrei zu erwecken. Sänger Bjørn Alexander Brem versteht es, die Zuhörer mit seinem Sangesspektrum in einen schwarzen Bann zu ziehen und dabei noch eine gute Portion Magie zu versprühen.