Obwohl nirgendwo die Bezeichnung „EP“ aufgeführt wird, habe ich für mich beschlossen dies mal zu tun. 25 Minuten Spielzeit bei 5 Songs? Come On!
Was in aber in keiner Weise etwas über die Qualität aussagt! Wenn es danach geht hätte ich am liebsten ein Doppelalbum von EXTERMINATION ORDER besprochen.
Die Gruppe ist eine originelle Ansammlung gestandener Musiker, unter anderem Matthias Vogt (ehemals HEAVEN SHALL BURN) am Schlagzeug, Gyða Hrund Þorvaldsdóttir, die live bei AGE OF WOE die Gitarre zupft sowie John Gahlert von FALL OF SERENITY am Mikro. Den Bass bedient ein gewisser Rocky. Buntester Hund der Truppe ist sicherlich Maik Weichert von HEAVEN SHALL BURN. Eine Single und ein Demo haben EXTERMINATION ORDER auf der Haben Seite, die ich (leider!) verpasst habe. Denn was das Quintett hier abliefert ist Death Metal der Spitzenklasse.
Auf den ersten Blick ist die Anbiederung an die Todesblei Legende BOLT THROWER fast schon etwas zu viel (Stichwort Bandlogo), denn die Erwartungen werden umgehend in die Höhe geschoben. Aber schon der Opener „The Siege Of Ascalon“ unterstreicht, dass EXTERMINATION ORDER hier gewaltig Anspruch auf den vakanten Thron anmelden. Der Song baut sich zu einem echten Monster während seiner gut 6 Minuten Laufzeit auf, und kommt mit viel Druck aus den Boxen. Alle bekannten Trademarks sind vertreten: die klassischen Gitarrenharmonien und das alles niederwalzende Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug. Dazu ein gutes Gegrowle, das sich nahtlos in den Song einfügt.
Und es geht so weiter. Die nächsten drei Stücke können das Niveau des Dosenöffners locker halten, wenn nicht sogar übertreffen. „An Iron Shroud“ sticht da nochmal richtig raus. All da, was BOLT THROWER auf den letzten Platten als Standard gesetzt haben, wir hier aufgenommen und mit eigenem Anstrich versehen.
Lediglich „Siege Of Power“ fällt da ein wenig ab. Der kürzeste Song von „The Siege Of Ascalon“ geht eher in die Frühphase der englischen Kult Band, sehr „crustig“ und etwas chaotisch. Nichtsdestotrotz eine gute Variation.
Abgekupfert hin oder her, EXTERMINATION ORDER verstehen es, dem etablierten Sound einen guten und modernen Anstrich zu geben. Die Musiker hatten eben Bock auf genau diese Art der Musik, und das hört man an allen Ecken und Enden. Ich kann nur hoffen, dass hier zügig Nachschub folgt, denn mit dieser Qualität spielt die Truppe ganz vorne mit!