In dem skandinavischen Ambiente des atmosphärischen Black Metal kommt man heutzutage um Henrik Sunding nicht mehr herum. Besser bekannt unter dem Synonym Nachtzeit ist der sechsunddreißigjährige Schwede der eigentliche Kopf des Solokonzeptes von LUSTRE. Aus seiner Feder stammen bereits satte acht Studioalben, mit dem aktuellen Werk „A Thirst for Summer Rain“ aus dem letzten Jahr und jede einzelne Veröffentlichung ist eine abgeschlossene Reise durch die facettenreiche Welt der Gefühle. Auch in diesem Kalenderjahr tauchte bereits im Februar das vierteilige Naturschauspiel mit dem Titel „Forest Wanderer“ als Extended Play in der Discographie auf. Keine zwei Monate später steht mit „Reverence“ jetzt die mittlerweile siebte LUSTRE EP im Regal. Die Namensgebung ist zugleich auch der einzige Track auf dieser Veröffentlichung. Wer den Solokünstler kennt, wird sich bei den servierten zwanzig Minuten die nötige Zeit einfach nehmen, um diesem neuen Kapitel in Ruhe beizuwohnen.
Ursprünglich sollte der Song auf den Titel „Dimmans dans“ („Der Tanz des Nebels“) getauft werden. Geschrieben wurde er vor weit über einem Jahrzehnt und reifte seitdem wie ein guter Tropfen Wein in den Archiven des Künstlers, ehe er wiederentdeckt wurde. In Inspiration eines Gedichtes des US-Dichters und vierfachen Pulitzer-Preisträgers Robert Lee Frost wurde das Liedpotenzial überarbeitet aufpoliert und weiterentwickelt. Durch einen unterstützenden Gastauftritt des KARG Frontmann J.J. ist der Track perfektioniert und in seine endgültige Fassung gebracht worden. Entstanden ist ein weiteres Trip durch eine aufgebaute facettenreiche Gefühlswelt, bei der das eingesetzte technische Equipment gerade zu einlädt, die Alltagssorgen zu vergessen und sich auf mentaler Ebene einfach fallen zu lassen.