Immer wieder erstaunlich, dass der Elchtodkult auch Jahrzehnte später von seinem wüsten Spirit nicht verloren hat. Auch in diesem Jahr erscheinen ungebrochen neue Werke, welche in feinster Kettensägenmanier Tod und Verderben direkt aus dem Underground bringen. Obwohl VOMITHEIST in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bandbestehen feiert, gehören die Schweizer Artgenossen ebenso wie LIK, BEAST oder ENDSEEKER zu der New Wave Of Schwedisch Death Metal. Das Trio aus dem Kanton Thurgau hat sich unverkennbar dem HM-2-getriebenen Death-Metal-Sound verschrieben. Mit „NekroFvneral“ wird jetzt zehn Runden lang ein derbes Alpenmassaker vom Gipfel gebrochen.
Entgegen der Annahme einer eintönig primitiven Abhandlung, steht druckvolle Abwechslung auf dem verfaulten Lehrplan. Obwohl das Trio sich in den dreckigsten Friedhofsgewölben zuhause wähnt, klingt der räudige Sound beständig knackig klar. Heruntergeschraubte Töne von Gitarrist Yänä, Bassist/Gesang von Gubler dominieren den unvergleichlich dunklen und herzlosen Sound. Es klingt stabil altmodisch, mit tollwütigen Riffs und einem fleischigen Growl, aber es ist keineswegs aus der Mode und hat zusätzlich einige Überraschungsmomente in Petto. Bereits der Opener „Strangled by Entrails“ lässt erahnen, was die kommende dreiviertel Stunden an grausamen Delikatessen zu bieten hat.
Bei dieser Stockholmer Finesse in Kombination mit dem unwiderstehlichen Gespür für adäquate Strukturen wird auf intensive Weise verfaultes Fleisch umgebettet, auch wenn bei „Horrific Bloodshed“ die melodische Schlagseite Richtung CANNIBAL CORPSE ausschlägt. Das Tempo der elf Tracks variiert von mittelschnell bis schnell und versprüht einen durchgängigen Enthusiasmus, welcher sich sehr animierend auf die Nackenmuskulatur auswirkt. Zwölf Minuten sind für einen fetten Death Metal Song eher die Seltenheit, doch das finale „Carnivorous Cult“ wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Da steckt jede Menge krankhafte Selbstzerstörung drin, die auch zum Ende hin ihre derbe Wirkung nicht verliert. Diese Art von mitreißend produzierten Death Metal puhlt einem unverhohlen den Schmalz auf den Gehörgängen. Ein saustarkes Erstlingswerk, welches linksblinkend auf der Autobahn direkt die Überholspur nutzt.