Pünktlich um 19 Uhr ließ die Backstage Crew das Publikum rein, was in dieser Lokalität nicht immer der Fall ist. Gegen 20 Uhr ging es dann mit AMALGAMA los. Die Band stürmte auf die Bühne, inklusive eines maskierten Clowns am tragbaren Keyboard, der mich frappierend an die Cover von DANGEROUS TOYS erinnerte. AMALGAMA spielten einen amtlichen Set mit teils sehr guten Songs, die im Melodic Hard Rock beheimatet sind. Die Jungs aus Osteuropa konnten aber auch richtig Gas geben und machten mit ihren eher harten Songs, die im Metal wilderten, gehörig Stimmung für den Hauptact. Die Band sorgte für eine sehr aufgeheizte Stimmung und wurden vom Publikum dafür gefeiert. Beachtlich war noch die Tatsache, dass das Quintett knapp 60 Minuten Spielzeit bekam. So etwas ist nicht jedem Support Act vergönnt.
Während der Umbauphase wurde es im ohnehin schon gut gefüllten Backstage Werk nochmal so richtig voll. Als die Band dann auf die Bühne kam ging die Post voll ab, und Nachbars Lumpi sowie Schmitz Katze gingen in Deckung als die ersten Takte von Johnny Gioeli ins Mikro geraunzt wurden. Von Anfang an hatte der Frontmann das Publikum in der Hand und konnte mit seiner Stimme für Glanzpunkte sorgen. Johnny flirtete auch gekonnt mit dem Publikum und war des Öfteren zu Späßen und Witzeleien aufgelegt. Besonders bei den Balladen zeigte der Sänger was in seinen Stimmbändern steckt und konnte während des gesamten Sets überzeugen. Axel Rudi Pell war wie zu erwarten eine Bank an der Gitarre. Er spielte wie ein musizierender Gandalf aus der „Herr Der Ringe“ Trilogie die Gitarre und bewies, dass er zu einen der besten Gitarren Zauberern in Deutschland, wenn nicht sogar weltweit gehört. Sein Spiel und die Licks kamen ohne dass man einen Fehler ausmachen konnte. Die Solos waren immer auf den Punkt und nicht überladen oder überlang, einfach typisch Pell. Bobby Rondenelli malträtierte das Schlagzeug mit roher Gewalt und zeigte was für ein Tier er an den Sticks ist, seine auffällige Spielweise war hervorragend. Volker Krawczak machte am Bass alles klar und Ferdy Doernberg haute in die Tasten das diese fast anfingen zu glühen. Die Band spielte sich souverän und in Topform befindend durch ihren Set und zeigte keinerlei Schwächen. Egal ob alte Klassiker oder neue Songs: jeder wurde von den Anwesenden angenommen und Axel Rudi feierte mit seinen Jungs auf der Bühne und dem Publikum eine verrückt geniale Party. Der Sound war druckvoll und sehr gut gemixt, da habe ich schon bei anderen Bands einen Sound erlebt der die unterste Schublade noch toppt. Nicht so bei Axel Rudi und der Vorband, der Sound hatte Druck in allen Momenten und an jedem Instrument und Mikrofon, ich würde jetzt für mein Gehör sagen das es der perfekte Livesound war. Besser geht nicht, schlechter allerdings immer.