Lange ist es her das die schwedischen Death Metal Zerstörer VOMITORY mit frischem Todesblei ausgestattet in See gestochen sind. In regelmäßigen Abständen wurden fette Knüppelschichten der Extraklasse abgeliefert, was vor zwölf Jahren in „Opus Mortis VIII“ seinen vermeidlichen Höhepunkt fand. Zwei Jahre später schien mit der Bandauflösung das endgültige Ende der Urgesteine aus Karlstad besiegelt. Doch aus dem ewigen Jagdgründen siegt die Phönix aus der Asche zur großen Freude der Fangemeinde im März 2018 kometenhaft empor. Zunächst spielte sich ihr Comeback nur auf den Brettern, welche die Welt bedeuten, ab. Im Zeitalter des Internets verbreiten sich brachiale Nachrichten innerhalb von Sekunden wie ein Buschfeuer rund um den Globus aus. Im Fall der skandinavischen Sodomisten reichte diese zeitgemäße Effektivität aus, um für eine medienwirksame Publicity ihres neuen Studiowerkes “ All Heads Are Gonna Roll“ zu sorgen.
Diese neunte Perversion gleicht inhaltlich einem strategisch motivierten Kreuzzug quer durch die kranke Welt des Horrors, in der blutige Gewalt und abartige Gräueltaten auf der Tagesagenda stehen. Dabei präsentiert die Band ihren unverwechselbar brutalen Gehörterror und feiert mit „Raped, Strangled, Sodomized, Dead“ eine Art Premiere. Zum ersten Mal prägen eingängige Melodien das ansonsten entmenschlichte Sounddickt und lässt in Kombination mit einem starken, hypnotischen Refrain ein Highlight reifen. „The Deepest Tomb“ ist durch und durch packend und umfasst infizierende Gitarrenmelodien, die unnachgiebig in dem Sog des Tracks einfließen. Augenscheinlich ist es Vomitorys Intention Hook-geladene vierzig Minuten von Stapel zu brechen, die als gelungen aggressive Ernte einzuordnen ist. Als ein zentrales Kernelement formt Erik Rundqvist mit seinen Todesgrunzern eine widerstandsfähige Säule, die sich ein weiteres Mal zu einem echten Hinhörer entwickelt.
Nach zwölfjähriger Veröffentlichungsabstinenz ist „All Heads Are Gonna Roll“ als ein mehr als ausgezeichnetes Comeback geworden. Ohne großartigen Firlefanz und Schnickschnack haben sich VOMITORY auf ihre dominanten Stärken besonnen. Zwar wird herzlich wenig Abwechslung geboten, was aber keine Rolle spielt, denn das Quartett steht seit Beginn an für kompromißlosen brutalen Death Metal in Reinkultur. Für einen geistesgestörten Horrorfilmmörder eine motivierende Animation, seinen ahnungslosen Opfer im nächsten Gotteshaus einen letzten Besuch abzustatten, bevor sie endgültig einen Kopf kürzer gemacht werden.
