Den Prog-Fans wird EINAR SOLBERG natürlich als Frontmann der norwegischen Formation LEPROUS ein Begriff sein. Jetzt kommt sein mittlerweile drittes Soloalbum, das, wie er selbst sagt, sein persönlichstes ist. Es heißt „16“, weil sich ab seinem 16. Lebensjahr prägende Dinge, schlimme wie auch schöne Ereignisse, zugetragen haben. Die Stimme des 38-Jährigen klingt ja sehr speziell, denn er singt sehr gerne in höheren Lagen und erinnert mich von daher öfters an MORTEN HAKET von A-HA! Doch er weiß sein Organ aber auch aggressiver einzusetzen.
„16“ hebt sich vor allem durch seine stilistische Vielseitigkeit von seiner Stammband ab, was ja durchaus Sinn macht. So beginnt das 70 Minuten lange und 11 Songs starke Album mit dem Titelsong sehr balladesk und melancholisch. Auch „Remember Me“ beginnt ruhig, entwickelt sich aber durch komplexere Rhythmen langsam in härtere Gefilde. Elektronische Spielereien sind genauso zu hören wie E-Gitarren, aber es dürfen auch mal Streich-Instrumente wie Geigen oder ein Cello erklingen. Bei „Beautiful Life“ (siehe Video) „fliegt“ die Stimme dann förmlich in Richtung Himmelszelt, was mir ehrlich gesagt nicht so gut gefällt. So befinden sich u.a. mit dem jazzigen „Home“ oder dem seltsamen „Grotto“ Songs auf der Platte, die mich nicht direkt abholen. Zu kompliziert, vielleicht auch etwas überambitioniert klingen einige der Kompositionen. „Metacognitive“ ist auch so ein Stück, das sich mir auch nach mehrmaligem Hören nicht so recht erschließen will. Es fehlt mir hier einfach die Eingängigkeit, die ein Melodie-Nerd wie ich einfach braucht. Einige befreundete Musiker wirken auf „16“ mit, z.B. der kanadische Cellist RAPHAEL WEINROTH-BROWNE, der Pianist BEN LEVIN oder der Komponist und Multi-Instrumentalist ISAHN, ein Landsmann Solbergs!