Mit CREEPING DEATH verbindet mich schon seit Jahren ein zwiespältiges Verhältnis. Während ich die beiden EPs „The Edge Of Existence“ und „Specter Of War“ tierisch gut fand (hier und hier), konnte mich das damalige Debüt „Wretched Illusions“ nur mäßig begeistern (nachzulesen hier). Nun liegt das zweite vollständige Album mit dem Titel „Boundless Domain“ vor und ich bin wirklich gespannt ob mich die 5 Texaner dieses Mal auf Albumlänge begeistern können.
Schon der Einstiegssong zeigt direkt an was Phase ist: abwechslungsreicher Death Metal, kombiniert mit Versatzstücken aus Thrash Metal und Hardcore. So weit so gut, das ist nun wirklich nichts Neues und mittlerweile auch ein starkes Trademark von CREEPING DEATH. Allerdings hat die Band hier im Songwriting tatsächlich noch mal ein Schippe drauf gepackt. Der feine Grat zwischen Eingängigkeit und überraschenden Wendungen (ohne dabei zu verkopft zu klingen!) wird hier gemeistert. In der Tat gibt es nur ganz selten mal eine Passage die den Hörer im ersten Moment etwas irritiert, und die vielleicht gerade nicht zu dem Song zu passen scheint. Aber spätestens beim dritten Durchlauf erkannt man, dass sehr vieles auf „Boundless Domain“ Hand und Fuß hat. Lediglich die sehr rar gesäten Blastspeed Attacken empfinde ich persönlich als überflüssig.
Frontmann Reese Alavi hat sein grundsätzliches Gegrunze auch mehr dem Death Metal angepasst, kann aber immer wieder mit Variationen für Abwechslung sorgen. Und über die bockstarke und alles niederwalzende Produktion muss ich keine weiteren Worte empfehlen, oder?
Wer sein Todesblei durch die Bank sehr eingängig mag, der könnte mit „Boundless Domain“ von CREEPING DEATH so seine Schwierigkeiten bekommen, denn dies ist nicht die Schublade in die man das Quintett packen könnte. Allerdings bin ich auch weit davon entfernt die Truppe als progressive oder so ähnlich zu bezeichnen. Die Kombination aus starken Riffs, verdammt viel Groove und überraschenden Wendungen ist das Erfolgsgeheimnis von CREEPING DEATH!
