Aus Eins macht drei. Diese mathematische Aussage trifft im Fall von KHNVM gleich Doppelt zu. Was zunächst als Soloprojekt von Showmik Das a.k.a Obliterator von den Toten erweckt worden ist, verteilt sich mittlerweile primär bei Liveauftritten auf sechs Schultern. Nachdem „Foretold Monuments of Flesh“ (2019) und „Portals to Oblivion“ (2021) bereits die ersten Death Metal Pfeiler hierzulande auf Grund und Boden erreichtet wurden, bringt (Mini-) Album Nummer drei „Visions Of A Plague Ridden Sky“ jetzt eine weitere tragende Säule zum Einsatz. Der erste Eindruck der optischen Aufmachung kramt in den Breitengraden einer oft verwendeten finalen apokalyptischen Szenarium herum. Bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen, die uns seit Tagen hierzulande beschäftigen, ist im entferntesten zu erahnen, was den abgebildeten menschlichen Opfern an seelischer und körperlicher Pain bevorsteht. Da hilft auch kein Beten, wenn die dämonischen Heerschaaren ausschwärmen, um die unzähligen Seelen genüsslich zu knechten. In Verbindung mit dem Albumtitel ist die visuelle Querverbindung als gelungen einzustufen.
Auch inhaltlich gibt es eine Menge Abwechslung zu entdecken. Bei dieser dritten Hörproduktion sitzen die rabiaten Basics bombenfest und offenbaren mit orientalischen Einflüssen wie bei den beiden instrumentalen Zwischenspielen „Hourglass of Decadence“ eine ganz eigene Note. Mit jeder Menge mörderischen Grooves und unterschwelligen Ausflügen in die doomlastige Schattenwelt präsentiert sich die knappen sechsundzwanzig Minuten in moderen Zügen. Gut getimt kommen eine Menge Killer-Riffs zum Einsatz, welche neben dem herrlich krächzen Geröchel mit voller scharfer Präzision angetrieben werden. Viele schön verknüpfte Old-School- Momente sind hier verarbeitet worden, die einer extremen Metal-Besessenheit gleichkommen, welche am Ende dennoch böse genug klingen. Das Beste an „Visions Of A Plague Ridden Sky“ ist, das eine ausgewogene Vielfalt sowohl in der spielerischen Aufmachung als auch im Songwriting zu vernehmen ist. Purer Genuss, obwohl es so schrecklich giftig ist. Man darf gespannt sein, ob Obliterator in Zukunft seinen eingeschlagenen Aufwärtstrend fortsetzt.