Jeder Mensch geht mit dauerhaftem Ausnahmezustand anders um und verarbeitet sich auf seine ganz persönliche Weise. Während vor sechs Jahren noch mit explorativen Stoner-Doom- Warnhinweisen auf den sterbenden Planeten Erde eindringlich hingewiesen wurde, ist das dritte Studioausgabe „Macabre“ unter höchst extremen Bedingungen entstanden. Die neun Lieder sind während der globalen Pandemiebedingungen entstanden und mit dem anhaltenden Wahnsinn des Ukraine Krieges vor der Haustür von RISIN SABOTAGE süffisant aufgenommen und gemastert worden. In ihrem konzipierten Psych- und Wüstenrock ist das Trio ein weiteres mal äußerst bestrebt, die Konflikthandlungen in ihrer surrealen Wirkung in voller Wucht zu transportieren. Dementsprechend ist die durchgängige Grundstimmung wenig fröhlich und lädt besonders in den ruhigen Abschnitten zum Nachdenken ein.
Der Soundaufbau schwankt dabei zwischen energiegeladenem Doom und staubigem Stoner-Rock. Sehr elegant schwingen die Retro Vibes der 70er mit und eröffnen dank der eingewebten Fuzzy-Riffs und Grooves eine beständige Klangwelt. Die Tracks sind griffig und lassen die verschiedenen Genreeinflüsse auf ihre Art zu einem individuell fließendem Lavastrom erblühen. Überwiegend macht sich keine Eile breit, denn die einzelnen Tracks sind vielen Ortes langsam aufeinander abgestimmt. Doch geht das musikalische Output dann doch mal steil, macht sich eine empyreisch getriebene Energie breit, bevor die gechilltere Ordnung zum Rapport antreten läßt. „Macabre“ gehört eindeutig zu der Albumgattung, die ihre raffiniert verpackten Stärken erst nach einigen Runden auf dem Plattenteller preisgeben. Diese vierzig minütige Lauschsafarie ist durchweg gespickt mit simpler Vielschichtigkeit ausgestattet, bei der es immer neue Facetten zu entdecken gibt.