Gut vier Monate bevor das traditionelle Kürbiskopffest Ende Oktober wieder für viel Spuk und jede Menge Gruselspass sorgt, rumort es bereits zu diesem frühen Zeitpunkt. auf den schottischen Friedhöfen. Das Heer der grauenhaften Kadaver ist aus ihren vermoderten Gräbern auferstanden, um ihren persönlichen Totentanz auf grausame Weise zu zelebrieren. Den passenden Kettensägen Soundtrack liefert die anarchistische Zombieschaar von COFFIN MULCH. Den uralt vertonten Horror einer wahnsinnigen Besessenheit wurde vor fünf Jahren in Glasgow heraufbeschworen. Mit dem Sechsteiler „Septic Funeral“ wurde vor zwei Jahren direkt aus der ranzigen Old-School-Death-Metal Urne genascht und mit ihr eine erste schaurige Überzeugung fabriziert, welche zu dem Zeitpunkt unheimlich Bock auf weitere Geschichten aus der Gruft gesorgt hat.
Dieser erbrachte Wunsch ist nun mit „Spectral Intercession“ erfüllt worden. Dabei ist eine temperamentvolle halbe Stunde entstanden, welche sich durch ein charismatisches Stimmungsbild auszeichnet. Eine ist eine nicht endendende Energiequelle angezapft worden, die in bester HM2 Uffta Manier sich im Kern kreuz und quer durch die schwedischen Wälder pflügt. Der Sound an sich beheimatet eine glasklare Kante, welche komplett mit einer Staubsicht überzogen wurde. In der Balance verleiht diese eingearbeitete Raffinesse einen herrlich mitreißenden Spirit aus. Bei diesem Trip durch die Gewölbehallen ist jederzeit volle Aufmerksamkeit gefordert, denn die schwere muffige Luft nimmt einem schnell die Luft zum atmen.
Bereits das Intro zum Titeltrack gleicht einem massenhaften qualvollen Sterben, bevor das allseits tiefgestimmte Riffing Made in Skandinavien einsetzt. Ziemlich schnell baut sich eine messerscharfe Dichte auf, bei der sie sich zu einem charakteristischen Stammbaum entwickelt. Jede Menge zusammengetragener Aspekte, die einen nicht stillsitzen lassen. Entweder die Nackenmuskulatur erfährt eine intensive Trainingseinheit oder die eigenen Beine machen sich im Midtempo selbstständig. Wenn man es nicht besser wüsste, das COFFIN MULCH aus Schottland stammen, würde der Verdacht nahe liegen, das ein weiterer Schwedentod die tödlichen Früchte ihre flammenden Saat erntet. Dieser Faktor wird durch die halsbrecherische Vocals von Frontmann Alastair Mabon manifestiert, welche schwer an L.G.-Sound (ENTOMBED) erinnert.