Die neue Generation des Death Metal gedeiht und wächst unbeirrt weiter. Mittlerweile gibt es keinen Kontinent mehr auf diesem gottverdammten Planeten, wo keine Todesbleikapellen aus dem Boden gestampft werden. Selbst im beschaulichen Kanada köchelt es im extremen Underground beständig. Bands wie SERPENT CORPSE tauchen aus der brodelnde Masse auf, um ihren Bekanntheitsgrad über die Landesgrenzen hinaus zu erweitern. Als Vorlage liefert die Band ihr erstes Studioergebnis mit dem Titel „Blood Sabbath“ ab. Bei dieser gewählten Namensgebung schweiften die Gedanken automatisch zu dem fünften BLACK SABBATH Album „Sabbath Blood Sabbath“ Doch optisch als auch inhaltlich liegen zwischen den gestandenen Briten und den kanadischen Newcomern nicht nur der Nordatlantik.
Das Artwort zu dieser derben Premiere ordnet zeitgemäß ein Horrorszenario an. Schaut man sich vergleichbare Veröffentlichungen anderer Bands aus der nahen Vergangenheit an, stellt man schnell fest, das diese dämonisch geprägte Plattencover in einer Liga unter anderem mit den Landsmänner OUTRE TOMBE, den US Emporkömmlingen WORM aus Florida oder den Briten um COFFIN MULCH mitspielen. Die Vergleichsliste ist dementsprechend lang, zeigt jedoch das diese Epoche ihre ganz eigene Geschichte schreibt.
SERPENT CORPSE wurde zu Beginn der globalen Pandemie vor drei Jahren gegründet und sich ohne großartige Anlaufschwierigkeiten mit dem Metalpunk-Stil identifiziert. Das äußert sich in erster Linie auf dem ohrenbetäubenden „Demo“ (2021), welches mit punkigem Garagencharme und einigen Hardcoreeinflüssen ausgestattet worden ist. Mit einiger ausbaldowerter Kurskorrektur wurde der blutige Sabbath jetzt anberaumt. Bei dieser krachenden Rücksichtslosigkeit wird knapp vierzig Minuten lang Death Metal der neueren Prägung abgeliefert. Die Kanadier haben dabei die hohe Kunst der Bösartigkeit studiert und sich gleichzeitig das Ziel gesteckt, diese heimtückische Intensität in ihr produziertes Resultat prägend mit einfließen zu lassen.
Neun verrottende Tracks, die ein vorbildliches Songwriting aufweisen und für jede Menge explosiven Zündstoff sorgen. Das präzise Timing mit groovendem Tempowechsel lässt streckenweise die goldene Ära des Todesblei auferstehen. Eine schaurig schöne Vorstellung, welche sich nicht nur an den europäischen schwergewichtigen Evergreen orientiert. Das SERPENT CORPSE genauso den US-DM verehren zeigt „Swallowed Whole by the Abyss“ mit den leicht verzerrten Vocals, welche an die „Domination“ Ära von MORBID ANGEL erinnern. Das Quartett aus Montreal hat ein erstes vollwertiges Werk geschaffen, das insgesamt souverän agiert und beileibe ohne einen Überhit gut auskommt. Der gesamte Kontrast und das erschaffene Stimmungsbild harmonieren nahtlos auf einem sehr guten Level und bringen den Gesamtton kompromisslos auf einen überzeugenden Nenner.