Was ist das denn (?) habe ich mich gefragt, als ich diese Scheibe auf die Ohren bekam. Ein Tribut für MICHAEL BOLTON? Okay…aber wer braucht das? Mir als Kind der 80er-und 90er Jahre ist Michael Bolton natürlich ein Begriff, denn er arbeitete als Songwriter sogar neben unzähligen anderen schon für BOB DYLAN oder KISS und hatte früh mit BLACKJACK seine eigene Metal-Band mit BRUCE KULICK (lange vor KISS)! Und ja, er ist Grammy-Gewinner und Oscar-nominiert und auch seine Solo-AOR-LP „Everybody`s Crazy“ (1985) ist in meinem Besitz. Aber, das möchte ich nicht verschweigen, er war und ist in vielen Genres zuhause, auch vornehmlich in seichteren Gefilden wie Soul, Jazz und Pop, wobei er sogar mit HELENE FISCHER oder LUCIANO PAVAROTTI schon aufgetreten ist. Ja, auch dass er einen Plagiats-Prozess vor einem US-Gericht verloren hat gehört zur Wahrheit über den US-Superstar MICHAEL BOLTON dazu.
Okay soweit, aber wie der Frontiers-Chef Serafino Perugino auf die Idee gekommen ist, eine Tribute-Platte mit Songs von Bolton aus dessen frühen AOR-Zeiten auf die Beine zu stellen, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Logisch singen dafür verschiedene Künstler die Lieder aus dessen Feder und logisch sind fast alle bei Frontiers unter Vertrag. Und auch logisch, dass ALESSANDRO DEL VECCHIO als Background-Sänger, Produzent und Keyboarder mal wieder seine Finger im Spiel hat. Aber ob das alles Sinn macht und für welche Zielgruppe die Scheibe bestimmt ist, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Viel seichter geht es jedenfalls nimmer. Ein paar Namen der beteiligten Sänger*innen gefällig? Bitteschön: RONNIE singt überall ROMERO, GIRISH PRADHAN, STEVE OVERLAND, JAMES ROBLEDO oder ANA NIKOLIC von THE BIG DEAL. Die Liste der Songs erspare ich mir mal lieber, möchte jedoch anmerken, dass die ursprünglich moderat rockenden Songs noch ein wenig mehr Schmackes spendiert bekamen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ich diese Scheibe so überflüssig finde wie die Eier vom Papst! Gut, dass es bei uns für Cover-Scheiben keine Punkte-Wertung gibt, eine Platte wie gemacht für das Sommer-Loch! Und langsam finde ich es echt seltsam, was einige Musiker für Geld alles machen.