Mit „Ruins“ liegt aktuell das fünfte Album des griechischen Schlachtschiffes BURIAL HORDES vor. Seit zweiundzwanzig Jahren zelebriert die nihilistische Kraft aus Athen ihr zerstörerische Inszenierung, welche sich existenziell den Elementen des Black Metal verschrieben hat. Abgerundet tendieren die wilden Schwarzwurzelkompositionen am Rande des Wahnsinns eines soliden Death Metal Dickicht entlang. Jedes dieser veröffentlichten energiegetriebenen Höllenspektakel hat die Band zu einem der wildesten Acts entlang des Acheron entwickeln lassen. Im Gegensatz zu anderen Vertretern dieses finsteren Spektrums meiden BURIAL HORDES die wärmeren, melodiegetriebenen Grundgedanken.
Ein langgezogenes Intro kann auf „ Ruins “ vergeblich gesucht werden. Die Griechen protestieren mit „In the Midst of a Vast Solitude“ auf unverhohlene Weise und geben einen brachialen Einstand. Auch wenn der Mittelpart gemäßigt abläuft, hängt ein schwefelbehaftes Aroma ständig in der Luft. In „Insubstantial“ findet eine knackige Raserei sein Zuhause und lässt anhand der satanischen Themen eine böse Vorstellung sprießen, welche düstere Energie den Rest des Albums parat hält. Purer blackend Death Metal wird durch die Boxen förmlich durch die Boxen gejagt, als würde es keinen Morgen mehr geben. Beständig variiert dabei das Tempo zwischen dynamischen Midtempo und halsbrecherischen Hochgeschwindigkeitsabschnitten.
Es wird kaum Luft zum Atmen gelassen, den auf Anhieb wird eine wahrhaft höllische Atmosphäre geschaffen, die BURIAL HORDES im tiefschwarzen Beschwörungswahnsinn erstrahlen lässt. Auch wenn sich ein zielgerichtetes Konzept in weiten Teilen des Albums abzeichnet, tanzt „Isotropic Eradication“ mit seiner übertriebenen Verspieltheit aus der Reihe. Als passendes Gegenstück wetzt „Infinite Sea of Nothingness“ zu Beginn der zweiten Halbzeit die eben beschriebene Kerbe wieder aus. Die neun Tracks bestechen mit einer exzellenten Aufnahmequalität, bei der die Hörerschaft dem Bösen geopfert wird und läßt dabei das eingespielte Teamwork des Quartett bösartig erklingen. Aus den Liedern ist absolute Hingabe an die Dunkelheit des Jenseits zu hören.