ENTERING POLARIS nennt sich das sehr ambitionierte All Star-Singer-Pro(g)jekt des Gitarristen und Songwriters TOM TEE, einigen von euch vielleicht noch von der Truppe THORION her bekannt. Der Belgier hatte die Idee, mal gleich 4 komplette Alben mit verschiedenen Sängern (und -innen) aufzunehmen. Dabei werden jeweils zwei sozusagen als Doppel-Veröffentlichungen für die Prog-Fans rausgehauen. Die erste davon erschien kürzlich, wann die nächste ansteht, weiß ich nicht. Jedenfalls ist die Fülle an Songs groß, wobei sich CD 1, also „Atlantian Shores“ mehr dem härteren Prog-Metal bzw. dem Power Metal zuneigt. Handwerklich werden jedoch alle Facetten gezogen, wobei allein von der Laufzeit „Six Directions Of Time“ mit fast 20 Minuten den Vogel abschießt. Logisch sind auch ruhigere Passagen/Lieder (z.B. „Do Raindrops Aspire To Be Oceans?“) oder welche mit orientalischen Einflüssen dabei, der Initiator versteht also sein Handwerk. Auch Produktions-technisch wird top Arbeit abgeliefert, das alles hat Hand und Fuß! Auf der 2. Scheibe geht es vermehrt akustisch zu Werke, auch mal mit Klavier oder echten Streichern! Das Salz in dieser opulenten Suppe sind jedoch die Sänger/-innen, die jedoch nicht alle so bekannt sind wie etwa ein Roy Khan (Ex-KAMELOT), Fabio Lione (RHAPSODY), Arno Menses von SUBSIGNAL, Thomas Vikström (THERION) oder Nick Hollemann von TRANCE und POWERIZED. Ich hasse Namedropping! Da sollte aber trotzdem für jeden Fan was dabei sein, oder?
So, jetzt kommt für mich das Haar in der Suppe: Die stilistische und quantitative Masse an Musik wird so manchen Hörer überfordern, denn progressive Musik verlangt im besten Falle Aufmerksamkeit, was wiederum über eine deartige Laufzeit sowie 2 völlig stilistisch unterschiedeliche Scheiben anstrengend werden kann. Schließlich ist hier wenig „Easy Listening“ dabei.